Roche hat ein gutes erstes Quartal hinter sich: Die Verkaufserlöse sind um fünf Prozent gestiegen. Nicht nur Roche – der ganzen Pharmaindustrie geht es derzeit prächtig. Das freut Basel-Stadt – und verblüfft die Unia.
Die Gewerkschaft hat ausgewertet, wie viele Gewinne in den einzelnen Branchen anfallen und dann geschaut, mit wie vielen Mitarbeitern diese Gewinne erwirtschaftet werden. Das in der Unia-Zeitschrift «Work» veröffentlichte Ergebnis ist deutlich: Keine Branche holt aus ihren Mitarbeitern so viel Rendite heraus wie die Pharma, nämlich durchschnittlich 364’000 Franken.
Die Zahlen beziehen sich aufs Jahr 2015, neuere liegen nicht vor. Unklar ist, inwiefern Erträge aus anderen Ländern, die um Steuern zu sparen in die Schweiz gezügelt wurden, das Ergebnis verfälschen. Die Auswertung dokumentiert auch die Krise der Gastronomie und des Autogewerbes, wo gar keine Gewinne oder sogar Verluste verzeichnet werden.
Die gewaltige Profitabilität veranlasst die Gewerkschaft, höhere Löhne zu fordern. Wir finden auch eine andere Frage interessant: Wie wärs mit tieferen Medikamentenpreisen?