Bildungsdirektorin Monica Gschwind begibt sich an die Front

Schulanfang. Das hiess es heute für zahlreiche Kinder im Baselbiet. In der Kreisschule Tenniken-Eptingen-Diegten gab es neben neuen Kindergesichtern auch hohen Besuch. Die neue Bildungsdirektorin Monica Gschwind absolvierte dort den traditionellen Besuch der Bildungsvorsteherin.

Hilfe von der Regierungsrätin: Monica Gschwind mit Fünft- und Sechstklässlern in Diegten.

(Bild: Lucas Huber)

Schulanfang. Das hiess es heute für zahlreiche Kinder im Baselbiet. In der Kreisschule Tenniken-Eptingen-Diegten gab es neben neuen Kindergesichtern auch hohen Besuch. Die neue Bildungsdirektorin Monica Gschwind absolvierte dort den traditionellen Besuch der Bildungsvorsteherin.

Lehrplan 21 und Sparmassnahmen im Bildungswesen, empörte Lehrerschaft, Reformzwang und Reformstopp, Bildungsharmonisierung. Darum ging es in den vergangenen Monaten, wenn es um Schule ging. Doch heute geht es nicht darum, nicht um Geld und Politik und Befindlichkeiten. Heute geht es um die Kinder. 

Es ist der erste Schultag im Baselbiet, aufgeregte Erstklässler trauen sich kaum, die Hände ihrer Mamis loszulassen. Schliesslich sind nicht nur die neuen Lehrerinnen und Lehrer, die noch unbekannten Schulgspänli und die eigenen Eltern mit dabei, sondern auch hoher Besuch.

Ein Ständchen für die Schulanfänger

Am ersten Schultag ist der Baselbieter Bildungsvorsteher traditionell auf Schulbesuch. Die frischgebackene Bildungsdirektorin Monica Gschwind wünschte ausdrücklich, in der Kreisschule Tenniken-Eptingen-Diegten, kurz TED, einen Augenschein zu nehmen.

An ihrem ersten Schultag als Bildungsdirektorin wird sie in Tenniken mit einer Sonnenblume begrüsst, derweil die 2.-Klässer die 1.-Klässer mit einem Ständchen willkommen heissen. Bevor es schliesslich ins Schulzimmer geht und der Ernst des Lebens beginnt, wünscht Gschwind viel Glück, Erfolg und Freude in und an der Schule.



Freundlicher Empfang: Die Zweitklässler begrüssen die Bildungsdirektorin mit Sonnenblumen und singen den Erstklässlern ein Ständchen.

Freundlicher Empfang: Die Zweitklässler begrüssen die Bildungsdirektorin mit Sonnenblumen und singen den Erstklässlern ein Ständchen. (Bild: Lucas Huber)

Für sie haben Schulverbunde Vorbildcharakter und TED sei «eine besondere Schule. Sie ist ein wunderbares Vorbild.» Die Kreisschule TED existiert seit dem Schuljahr 2012/2013. Sie besteht aus insgesamt 14 Klassen an den Standorten Diegten und Tenniken. Auslöser waren insbesondere die tiefe Anzahl von Kindern im Schulalter in Eptingen sowie die Herausforderungen der Bildungsharmonisierung Harmos. TED ist ein Erfolgsmodell und diente auch der Kreisschule im Homburgertal als Vorbild. «Wir sind froh, dass wir sie haben», erklärt Gemeinderat Markus Schneider – auch wenn punkto Kosten kaum Einsparungen resultierten. «Es würde sie niemand mehr hergeben», ergänzt TED-Schulleiterin Monika Feller.

In Diegten besucht Gschwind mit ihrer Entourage aus dem Amt für Volksschulen und der Bildungsdirektion eine kombinierte 5./6. Klasse, lauscht den Kindern, die in eine Aufgabe vertieft sind, unterstützt sie bei einer Gruppenarbeit. Hier kommen Politik und Harmonisierung und der ganze Rattenschwanz, der daran hängt, doch noch ins Spiel.

Es gilt der Lehrplan 21

Denn per Schuljahr 2015/2016 treten an sämtlichen Primarschulen im Kanton jene Neuerungen in Kraft, über die in der Vergangenheit derart viel debattiert wurde. Der neue Lehrplan, die Dauer einer Lektion, die nicht mehr 50, sondern 45 Minuten dauert und vor allem: die 6. Klasse, die erstmals Bestandteil der Primarschule ist. Monika Feller beschreibt die Umsetzung der Harmonisierung als Meilenstein in der noch jungen Geschichte TEDs. Die Schulleiterin betont: «Wir arbeiten nach dem Lehrplan 21.»
Auch wenn dieser noch längst nicht in Stein gemeisselt ist.

Trotzdem will Monica Gschwind einen allfälligen Austritt aus dem Harmos-Konkordat vermeiden. Sie ist sich bewusst, «einen anspruchsvollen Weg eingeschlagen zu haben», aber am Marschhalt, den sie bereits vor ihrem Amtsantritt angekündigt hatte, wolle sie festhalten.

Die Kinder, die heute eingeschult werden, interessiert das herzlich wenig. Fynn, Laura, Tessa, Inari und wie sie alle heissen: Sie sind hier, um zu lernen. Und das rief auch Monika Feller in Erinnerung: «Heute geht es um euch.»

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