Die neue Hasenburg ist fast die alte

Fast zwei Jahre blieb die schmale Tür zur Hasenburg verschlossen. Seit Donnerstag empfängt die legendäre Basler Beiz wieder Gäste.

Die Hasenburg ist wieder offen.

(Bild: Dominique Spirgi)

Fast zwei Jahre blieb die schmale Tür zur Hasenburg verschlossen. Seit Donnerstag empfängt die legendäre Basler Beiz wieder Gäste.

Sie ist tatsächlich wieder offen, die Hasenburg. Eine Woche später als der neue Wirt Daniel Rieder auf einem Zettel in der Menü-Vitrine und die TagesWoche, allerdings mit einem Fragezeichen versehen, es angekündigt haben. Aber was bedeutet schon eine Woche nach fast zwei Jahren Wartezeit auf die Wiedereröffnung. Hauptsache, die schmale Türe zwischen den beiden grossen Fenstern an der Fassadenfront lässt sich wieder öffnen.

Der erste Eindruck ist erfreulich. Die neue Hasenburg ist die alte geblieben. Oder sogar ein bisschen wieder die gute alte Hasenburg geworden, denn die schrecklichen Stühle mit den grünen Kunstleder-Sitzflächen und die kitschigen, trauerweidenartigen Leuchter sind weg. Neu setzt man sich wieder auf klassische (aber leider mattschwarze) Beizenstühle. Und an die Laternen-Lampen, die von der Decke hängen, wird man sich rasch gewöhnen.

Kein Lager-Bier

Nicht ganz so erfreulich ist indes der zweite Eindruck. Denn die von früher gewohnte Bestellung, «e Bächer bitte», kann nicht erfüllt werden. «Wir haben Hopfenperle, Amber, ein Dunkles und Zwickelbier», sagt die Bedienung. «E Stange halt», sage ich und bekomme ein mit Feldschlösschen-Hopfenperle gefülltes Stil-Glas – eigentlich stillos für ein Bier in der Beiz. Auch der Preis von 5 Franken 30 ist gewöhnungsbedürftig.

Ein Blick in die Speisekarte vermag wieder etwas zu beruhigen. Wurst-Käse-Salat, Olma-Bratwurst, Rindsläberli und Gemüserösti mit Bergkäse überbacken bestätigen, dass in der Hasenburg nicht auf Spezial-Fusion-Trallala-Küche gemacht wird. Allerdings ist der Preis beispielsweise für die Gemüserösti mit 22 Franken relativ hoch angesetzt.

Aber nicht ganz so hoch wie für das Irische Rinds-Entrecôte, für das man 36 Franken hinblättern muss (zuzüglich 6 Franken für eine Beilage). Muss man ja aber nicht bestellen. Ein Bier reicht ja eigentlich, dazu vielleicht Rindsläberli für 22 Franken 50. Und noch ein oder zwei Biere. Nun ja, billig wird es nicht.

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Von der Zechbeiz zum Restaurant – wir haben uns mit dem Château «Saustall» beschäftigt: Die «Hasenburg» erzählt eine Sittengeschichte aus dem Bauch Basels.

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