Nach dem Abgang vom Katharina Baur hat das Restaurant Papiermühle bereits einen neuen Wirt. Der langjährige Mitarbeiter Sivalingam Appukuddy übernimmt per sofort. Unterstützt wird er von Judith Eckinger. Auch das Problem mit dem Nachbar scheint begraben.
Die Koffer sind gepackt und die Nachzügler stehen schon bereit. Katharina Baur verlässt nach 12 Jahren per 1. Juni den Wirtenposten des Restaurants Papiermühle. Nun übernehmen ihr langjähriger Mitarbeiter Sivalingam Appukuddy und Judith Eckinger die gute Stube im St. Alban-Tal. Ohne lange Übergangspause – Baur ist in der Zwischenzeit auf der Suche nach einem neuen Tresen.
Dabei hing in der Papiermühle erst gerade der Haussegen schief: nicht direkt intern, sondern erweitert-intern. Ein Nachbar drei Stockwerke weiter oben bombardierte das Restaurant mit Lärmklagen. Obwohl Rundumerneuerungen inklusive Schallisolierungen vorgenommen wurden, stand die Polizei noch etliche Male bei Abendveranstaltungen vor der Tür. Baur wurde das schlussendlich zu bunt, wie sie in einem früheren Gespräch mit der TagesWoche klar machte.
Das Konzept bleibt gleich
Nun ist der geschätzte Nachbar jedoch immernoch im Hause, während Baur nach Auflösung des Pachtvertrages ein neues Projekt in Angriff nehmen möchte. «Im Moment ist noch offen, wo’s hingeht. Es wird aber sicherlich etwas im Raum Basel sein», meint sie, zwischen Tür und Angel bei einem kurzen Restaurantbesuch am Freitagnachmittag. Im Arm hält sie einen Blumenstrauss – sie wird vermisst werden. Auch sie wird den Ort vermissen. Immerhin war sie 12 Jahre auf der Papiermühle.
Einer, der Baur während dieser 12 Jahre stets als Mitarbeiter unterstützte, ist Appukuddy. Nun übernimmt er den Posten von Baur. Zur Seite stehen wird ihm eine weitere langjährige Mitarbeiterin. Judith Eckinger wird sich zukünftig um die Administration und die Organisation von Anlässen kümmern. «Katharina verdanke ich sehr viel», meint der 45-Jährige Appukuddy. So sieht er den Pächterwechsel auch nicht als grossen Umbruch: «Das aufgebaute Konzept übernehmen wir so, wie es ist.» Themenabende und Kulturveranstaltungen sollen weiterhin ein grosser Bestandteil des Programmes sein. Den Startschuss hierzu bildet ein Eröffnungsfest am 21. Juni.
Ein Deal mit dem Nachbarn
Den Sommer über werden dann drei weitere Themenabende stattfinden: Eine «notte italiana» am 28. Juni, gefolgt von einer «noche española» am 27. Juli und einem indischen–tamilischen Abend am 31. August. Multikulturelle Klänge werden die Veranstaltungen jeweils begleiten. Da fragt sich natürlich, ob aus dem dritten Stock wieder Spassrekurs eingereicht wird.
Gemäss Appukuddy dürfte das aber nicht der Fall sein: «Mit dem Nachbarn haben wir einen Deal. Zehn Veranstaltungen dürfen wir durchführen, mit Unterhaltung jeweils bis Mitternacht». Die Erlaubnis für weitere Anlässe müssen mit einer Vorlaufzeit von fünf Tagen beantragt werden. «Ich bin sehr dankbar, dass wir uns einigen konnten», sagt Appukuddy. Bei der Aussprache habe ihm der Nachbar gesagt, er müsse sich keine Sorgen machen und nur immer «geradeaus» blicken.