Kann man einem Burnout oder Depressionssymptomen mithilfe eines Selbsthilfebuches entkommen? Und vielleicht geradeso gut wie mithilfe eines Therapeuten? Diese Frage haben Forschende der Universität Basel und des Instituts für Arbeit und seelische Gesundheit in München untersucht.
Das getestete Selbsthilfebuch beruht auf der sogenannten Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT). Vereinfacht gesagt, geht es dabei darum, den Leser dabei zu unterstützen, sich selber besser zu akzeptieren und nicht ständig an überhöhten Anforderungen zu scheitern, die er sich selber stellt. Oder in den Worten der Autoren der Psychologischen Fakultät: Das Buch zeige auf, «wie Burnout mit emotionaler Rigidität zusammenhängt, und beschreibt, wie ACT diese innere Rigidität verändern kann».
Der Studie zufolge konnte das Selbsthilfebuch in einigen Fällen sogar effizienter einen Burnout abwenden als eine Behandlung beim Therapeuten. Trotzdem sei ein Selbsthilfebuch ohne Therapeutenkontakt nicht für alle Personen geeignet, mahnt Studienleiter Andrew Gloster. «Bei langen Wartezeiten oder begrenzten Zugangsmöglichkeiten zur Psychotherapie könnte ein ACT-Selbsthilfebuch aber ein vielversprechender erster Schritt im Sinne eines gestuften Versorgungskonzeptes sein.»