Ein Jahr tüftelte der Basler Florian Wicki an einem Mischgetränk aus Tonic und Kaffee. Am Montag kommt Skvader auf den Markt.
Jahrzehntelang herrschte auf dem Getränkemarkt beinahe Stillstand, nun schiessen sie auf einmal wie Pilze aus dem Boden: neue Colas, Tonics und Limonaden. Coca-Cola und Lipton-Eistee dagegen sucht man heutzutage in Szene-Läden vergebens.
Ab Montag wird in einigen Basler Lokalen ein weiterer Neuzugang ausgeschenkt: Skvader verspricht ein neues Geschmackserlebnis. Der Name bezieht sich auf ein Fabelwesen das halb Hase, halb Auerhahn ist und steht für den hybriden Inhalt: halb Tonic, halb kalt gebrühter Kaffee.
Skvader ist die Eigenkreation von Florian Wicki. Der gelernte Koch liess sich 2013 zum Barista umschulen und arbeitet seither im Café Frühling. «Kaffee ist unglaublich vielseitig», sagt der 29-jährige, gebürtige Baselbieter. Diese Vielfalt werde jedoch oft nur unter Kaffee-Liebhabern wahrgenommen. «Mit Skvader möchte ich auch der breiten Masse zeigen, was mit Kaffee möglich ist.»
Wie bringt man eine Idee in die Flasche?
Dass sich Tonic gut mit kalt gebrühtem Kaffee verträgt, wusste Wicki schon länger. Doch wie bringt man eine Idee in die Flasche? Vor einem Jahr fing er in seiner WG-Küche zu tüfteln an.
Besonders lange experimentierte er an dem Cold-Brew-Verfahren, eine Brühmethode, bei der man gemahlenen Kaffee mit kaltem Wasser anrührt und ziehen lässt. Nur wie lange? «Einen halben Tag», ist Wickis Resultat, die genaue Stundenanzahl will er nicht verraten, Geheimrezept. Dann würfelte er eine eigene Tonic-Rezeptur zusammen, versetzte das Gemisch mit Kohlensäure und fertig war der Trank.
Um die Flasche auf den Markt zu bringen, musste sich Wicki erst ein Netzwerk aufbauen. Wenige Tage vor dem offiziellen Launch des Getränks steht er bei einem Lohnabfüller nahe Winterthur, das Laufband hat gerade die 7000. Flasche ausgespuckt. Der Getränkerfinder ist erleichtert: «Die grösste Herausforderung war, den Maschinen hier zu vertrauen.»
Frisch aus der Abfüllanlage: die ersten Skvader-Flaschen. (Bild: Aissa Tripodi)
Er ist zufrieden mit dem Geschmack, den er als «erfrischendes Bitter» beschreibt. Tatsächlich schmeckt der Inhalt nach dem was er verspricht: ein wenig nach Kaffee, ein wenig nach Tonic. Mehr herb als süss, eher für Espresso- als für Latte-macchiato-Typen.
Ab Montag wird Skvader zum Start in fünf verschiedene Basler Cafés geliefert, was danach auf ihn zukommt, weiss Wicki nicht. «Vielleicht ist es nach einem Monat ausverkauft, vielleicht bleibe ich ein Jahr darauf sitzen.» Für den Fall, dass es gut läuft, liegen in seiner Küche jedenfalls bereits neue Trunk-Ideen bereit.
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Launch-Party: Mo, 12. Juni, ab 17 Uhr, Turbinenhaus / Aktienmühle, Gärtnerstrasse 46, 4057 Basel