«Jetzt muss er halt eine Weile kalt essen»

Es gibt auch in wirtschaftlich mageren Zeiten spendable Menschen, wie die Versteigerung zu Gunsten der Stiftung «Kinder in Brasilien» im Restaurant Atlantis einmal mehr zeigte: Bilder und Events im Wert von 109’000 Franken wurden ersteigert.

Als Highlight versteigerten die Auktionatoren Onorio Mansutti (in weiss) und Werner Edelmann (in schwarz) einen Abend bei Minu. (Bild: Martina Rutschmann)

Es gibt auch in wirtschaftlich mageren Zeiten spendable Menschen, wie die Versteigerung zu Gunsten der Stiftung «Kinder in Brasilien» im Restaurant Atlantis einmal mehr zeigte: Bilder und Events im Wert von 109’000 Franken wurden ersteigert.

Es geht nicht ohne Frauen, das ist klar. Unter den 25 zu ersteigernden Bildern und Events waren entsprechend auch schöne und äusserst leicht bekleidete Frauen (sofern man Pflanzen als Kleidung bezeichnen kann) – in Form eines Pirelli-Kalenders aus dem Jahre 1995, einer «Rarität», wie Co-Auktionator Onorio Mansutti versicherte. Er muss es ja wissen. Selber wurde er als Modefotograf berühmt, die Berühmtheit half ihm, Geld zu sammeln für einen guten Zweck.

Als junger Mann gründete er aufgrund einer «Schnapsidee» (durchaus wörtlich zu nehmen) die Stiftung «Kinder in Brasilien», veranstaltete Auktionen und erfand das Klosterbergfest. Jeder eingenommene Rappen ging stets direkt nach Südamerika für die Ausbildung von Strassenkindern, 20’000 Menschen können inzwischen dank Basler Spenden ein normales Leben führen. Der erste unterstützte Junge ist inzwischen Pilot und für Mansutti wie ein Sohn. Mit den 109’000 ersteigerten Franken vom Donnerstagabend dürften es ein paar mehr Piloten, Lehrer und Automechaniker werden.

«Jögge» in Russland, Minu in Basel

Selber Ort, selbe Gäste, selbe Stimmung. «Atlantis», Promis, feuchtfröhlich und grosszügig. Seit 35 Jahren. Und nicht zu vergessen: selber Showmaster. Onorio Mansutti als stiller Präsentator der Werke von Bruno Gasser, Samuel Buri, Christoph Gloor und anderen lokalen und auswärtigen Künstlern. Und Ex-FCB-Präsident Werner Edelmann als «Zum Ersten, zum Zweiten – und zuuuuum Dritten»-Anpreiser eben dieser Werke und Events wie «Bei Jörg Schild in Sotschi». Kaum war er auf Grossleinwand zu sehen, der «Jögge», machte jemand einen stolzen Batzen locker für eine Reise zu den Olympischen Winterspielen.

Genauso wie später beim Kolumnisten Minu, dessen Essen für 12 Personen traditionell zu den Highlights der angebotenen Events gehört: Ein Kleinbasler Gast ersteigerte den Abend für weit über 10’000 Franken, wobei auch «Bestricktes von Daniela Spillmann» und die 1.-August-Feier im «Chez Donati» für mehrere Tausend Franken weggingen. Sobald es eine Frau war, die bot, liess sich Werni Edelmann den Spruch nicht nehmen: «Jetzt muss der Mann eine Weile kalt essen.» Er ist einer der wenigen Männer, die noch ungestraft «Schätzchen» sagen dürfen.

Als Onorio Mansutti ihn zum Ehrenbotschafter der Stiftung ernannte, war er sichtlich gerührt – und sagte das auch. Es verschlug ihm gar für einen Augenblick die Sprache. Noch mehr Gänsehaut als in diesem Moment dürfte den Saal erfüllt haben, als Mansutti ein Video einer jungen Frau abspielen liess, die im brasilianischen «Superstar» singt – und zuvor von der Stiftung «Kinder in Brasilien» unterstützt wurde. Spätestens da merkte jeder, dass Benefiz eben doch mehr als nur ein Wort ist.

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