Kinder besetzen die Basler Innenstadt

Am Donnerstag steht Basel eine kleine Völkerwanderung bevor. Über 5500 Kinder ziehen durch die Innenstadt. Wer Dringendes zu erledigen hat, sollte dies vor 17 Uhr tun.

Basel steht eine kleine Völkerwanderung bevor. Über 5500 Kinder ziehen morgen Donnerstag durch die Gassen. Wer Dringendes zu erledigen hat, sollte dies vor 17 Uhr tun.

Am Donnerstag findet die «Basler Schuelfasnacht in dr Innestadt» statt. Um 17 Uhr starten über 5500 kostümierte Kinder am Münsterplatz und bei der Barfüsserkirche. Fast alle Basler Primarschulen und Kindergärten machen an diesem Monsterumzug mit. Begleitet werden sie von 33 Guggen, Cliquen und Schissdrägg-Zygli.

Das letzte Mal wurde die grosse Schulfasnacht 2010 durchgeführt. Die lange Pause hatte einen Grund, wie Pia Inderbitzin, Mitglied des Fasnachts-Comités, erklärt: «Der Aufwand ist auch für die Lehrer beträchtlich. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, die Schulfasnacht nur alle fünf Jahre zu organisieren.»

Die Freie Strasse, der Marktplatz und die Rheingasse sind die besten Orte für Zuschauer.

Die Freie Strasse, der Marktplatz und die Rheingasse sind die besten Orte für Zuschauer.

Bei den Kindern ist die Vorfreude gross, wie Flurina Wieler, Lehrerin an der Brunnmatt-Schule, erzählt: «Auch wenn sie die Grösse des Umzugs vielleicht noch nicht ganz fassen können.» Ihre Schülerinnen und Schüler verkleiden sich als Eulen. «Wir hatten das gerade als Thema und haben die Tiere auch im Zolli besucht. Nun arbeiten wir seit zwei Wochen am Kaschieren der Larven.»

Strenge Regeln für die Eltern

Für die Eltern gab das Basler Erziehungsdepartement strenge Richtlinien heraus. Das Mitlaufen am Umzug sei nicht erwünscht. Auch das Begleiten der Kinder zum Münsterplatz solle bitte unterlassen werden. Der Besammlungsort sei schlicht nicht gross genug, um Eltern und Zuschauern auch noch Platz zu bieten. Deshalb werden die Kinder bereits als Klassen versammelt aus den Quartieren zu den Besammlungspunkten ziehen.

Für den Fall, dass ein Kind im Gewimmel untergeht, wurde vorgesorgt: «Jedes Kind trägt eine Plakette, die mit einer Notfallnummer und dem Namen der Schule beschriftet ist», sagt Lehrerin Wieler.

Die Durchführung dieses Riesenaufmarschs stellt nicht nur die Organisatoren vor eine Herausforderung. Die Basler Verkehrsbetriebe bieten alle verfügbaren Trams und Busse auf. «Nach vier Uhr wird an der Schifflände jede Minute ein Tram voller Kinder eintreffen. Über den Rheinsprung kommen sie zum Münsterplatz, um von dort gestaffelt loszugehen. Es ist wichtig, dass hier alles reibungslos abläuft», sagt Daniel Schneider, Mitinitiant des Anlasses.

Die Mittlere Brücke wird zur Sperrzone

Wer auf volle Trams verzichten möchte, soll sich also am besten mit dem Fahrrad in die Innenstadt begeben. Mit dem öffentlichen Verkehr wird die Anreise nur vor 16 Uhr oder nach 16.45 Uhr empfohlen.

Eng wird es nicht nur im Verkehr. Auch die Mittlere Brücke sollte von den Zuschauern gemieden werden, da sie nebst Tramverkehr und Umzug kein Platz für Publikum bietet. Daniel Schneider empfiehlt Schaulustigen die Freie Strasse, den Marktplatz und die Rheingasse: «Das sind die besten Orte zum Zusehen.» Platzmangel gilt hingegen auch für das Ziel auf dem Theodorskirchplatz.

Nach der Verpflegung mit Biberli und Getränken werden die Kinder wieder im Klassenverband den Heimweg antreten. Und hoffentlich bald schon mischen die Binggis die Basler Cliquen auf, die dringend auf Nachwuchs angewiesen sind.

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Weitere Informationen zur Schulfasnacht finden Sie auf auf der Website des Basler Fasnachts-Comités.

Und so war der Anlass: Schulfasnacht 2015 in Bildern: Bunt, laut, fröhlich

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