Eine «Schule ohne Schutzhelm» fordern die Gymnasiasten in Münchenstein. Mit einer Petition wollen sie die Regierung dazu bewegen, die nötige Sanierung endlich zu veranlassen. Seit Dienstag läuft die Unterschriftensammlung.
Am meisten spürbar ist die mangelhafe Isolation des Gebäudes. Teilweise nur 10 Grad betrage die Innentemperatur in der Aula des Gymnasiums Münchenstein bisweilen. Aber auch im Sommer sind die Zustände unangenehm: über 35 Grad, heisst es in der Medienmitteilung der Schülerinnen und Schüler.
Ausserdem weise das Gebäude Sicherheitsmängel auf. So sei das siebenstöckige Haus weder erdbebensicher, noch seien Brandschutzwände vorhanden. Auch regne es in die Stromleitungsschächte, was Kurzschlüsse und Stromstösse zur Folge haben könne.
Die Schülerschaft hat darum eine Petition lanciert für eine «Schule ohne Schutzhelm». Die Schüler fordern ein «sicheres Gym mit gutem Lernklima». Zum Start der Petition bauten sie am Dienstagmorgen ein Klassenzimmer draussen vor dem Schulhaus auf. Die Aktion stand unter dem Motto: «Gleich kalt, nur sicherer.»
In der Petition fordern die Schüler eine «baldmöglichste Umsetzung der Renovation des Hauptgebäudes und eine rasche Projektierung des neuen Nebengebäudes».
Breite Unterstützung bei Schülern und Lehrern
Von Seiten der Lehrerschaft kam bisher keine offizielle Unterstützung. «Das ist eine Aktion, die von der Schülerschaft ausgeht», sagt Adil Koller, Schüler am Gymnasium Münchenstein und einer der Urheber der Petition. «Aber wir können sicher auf den Rückhalt der Lehrer- und Schülerschaft zählen.»
Von politischer Seite habe es bisher zwar noch keine offizielle Solidaritätsbekundung gegeben. «Da aber der Landrat den Kredit bereits bewilligt hat, wird auch die Mehrheit des Landrats hinter einer Sanierung stehen», sagt Koller.
Die Unterschriftensammlung läuft bereits jetzt auf Hochtouren. Schon am frühen Dienstagnachmittag haben mehrere Hundert Personen die Petition unterzeichnet. Koller und die übrigen Petenten rechnen damit, «dass wir die Petition in zwei Monaten der Baselbieter Regierung überreichen können». Bis dahin würden noch viele Unterschriften eingehen, denn: «Die schlimmste Zeit für die Schülerinnen und Schüler kommt erst, wenn es auch im Schulhaus unangenehm kalt wird.»
Dennoch hat der Kanton die Sanierung in der Vergangenheit immer wieder hinausgeschoben – aus finanziellen Gründen.