Problem-Giesserei: Inspektoren geben für Schweizer AKW Entwarnung

Frankreich untersucht mehrere AKW aufgrund von möglicherweise gefährlichen Bauteilen aus einer französischen Giesserei, die auch Schweizer Kraftwerke belieferte. Nun gibt das Nuklearinspektorat für die Schweiz Entwarnung.

Polizei und Wachpersonal riegeln das AKW Beznau ab, als am 19. Juni 2016 ein Menschenstrom mit einer grossen Wanderung ein Zeichen für die sofortige Stilllegung des AKW setzt.

(Bild: KEYSTONE, Walter Bieri)

Frankreich untersucht mehrere AKW aufgrund von möglicherweise gefährlichen Bauteilen aus einer französischen Giesserei, die auch Schweizer Kraftwerke belieferte. Nun gibt das Nuklearinspektorat für die Schweiz Entwarnung.

Die französische Atomsicherheitsbehörde hat dem AKW Fessenheim bis auf Weiteres ein wichtiges Sicherheitszertifikat entzogen, Reaktorblock 2 bleibt abgestellt. Grund: Ein möglicherweise fehlerhaftes Bauteil im Dampfgenerator, das aus der französischen Schmiede Le Creusot stammt. Bauteile aus der Schmiede werden in ganz Frankreich und darüber hinaus auf mögliche Sicherheitsmängel untersucht.

Auch in der Schweiz wurde das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi tätig: In Beznau etwa stammt nicht nur der Reaktorbehälter von Le Creusot, auch die Ersatz-Dampferzeuger kommen vom französischen Hersteller. «Das Ensi hat Abklärungen rund um die in der Schmiede Le Creusot festgestellten Befunde vorgenommen. Sie laufen derzeit noch», sagte Ensi-Sprecher David Suchet im Juli zur TagesWoche.

Ensi gibt Entwarnung für Schweizer AKW

Die Nachforschungen sind nun abgeschlossen. Das Ensi meldet: «Unregelmässigkeiten im Schmiedewerk Le Creusot betreffen Schweizer Kernkraftwerke nicht».

Auf Nachfrage sagt Ensi-Sprecher Sebastian Hueber: «Das Kernkraftwerk Mühleberg KKM sowie das Kernkraftwerk Gösgen KKG verwenden keine Bauteile, die im Schmiedewerk Le Creusot gefertigt wurden. In den Kernkraftwerken Leibstadt KKL und Beznau KKB sind zwar Schmiedeteile von Le Creusot im Einsatz, diese sind aber vollständig dokumentiert und von den Unregelmässigkeiten nicht betroffen.»

Dies habe die Produktionsfirma Areva den AKW-Betreibern mitgeteilt, schreibt das Ensi. Hueber: «Das Ensi verfügt über eine Kopie des Schreibens der Areva an Axpo.»

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