Das Basel Tattoo steht wieder vor der Tür. Diesen Freitag startet das Spektakel auf der Kaserne Basel. Das Organisationskomitee ist zuversichtlich, dass das Programm überzeugend ist und und auch noch die letzten Tickets verkauft werden können.
Einmal im Jahr verändert sich das Kasernenareal radikal. Wo sonst ein reges Quartierleben stattfindet, Kinder und Jugendliche ihre Pausen verbringen und Menschen aus der Kunst- und Theaterszene das Ambiente geniessen, trommeln in den kommenden Wochen die Militärmusiker am Basel Tattoo. Das Areal ist bereits mit der Arena und diversen Ständen dicht bebaut. Dort hat das Organisationskomitee nun zu einer letzten Medienorientierung geladen, bevor der Trubel beginnt.
Erik Julliard, Produzent und CEO der Veranstaltung, scheint sein Glück selbst noch kaum zu fassen. Zum neunten Mal wird bald das Tattoo Basel über die Bühne gehen. «Gestern und heute reisen die 900 Beteiligten aus aller Welt ein, welche die diesjährige Ausgabe des Militärmusikfests ermöglichen», sagt Julliard voller Stolz. Die Arena mit fast 8000 Zuschauerplätzen wird seit dem 4. Juli von der Schweizer Armee aufgebaut. Einem erfolgreichen und vor allen Dingen grossen Tattoo steht also auch dieses Jahr nichts im Weg.
Die Premiere ist erst am Freitag, bereits heute Montag geht allerdings der erste Side-Event über die Bühne: Im Congress Center Basel findet um 20 Uhr ein Konzert der Formation «Flying to the Skies» statt. Während des Tattoos sind weitere Nebenevents geplant, etwa ein Kindertag am Samstag am 19. Juli, das Mini-Tattoo in Freiburg am 24. Juli und schliesslich die grosse Tattoo-Schlussparade am Samstag drauf.
Der Vorverkauf harzte
Julliard strahlt Zufriedenheit aus, als er verkündet: «Das Tattoo ist bereits zu 96,8 Prozent ausverkauft.» Was für die meisten Veranstaltungen tatsächlich eine positive Bilanz wäre, bedeutet für das Basel Tattoo so kurz vor Start doch eine Seltenheit: «Während wir in den Vorjahren meist innert kürzester Zeit ausverkauft waren, hatten wir vor einem Monat noch über 10’000 Tickets», sagt Julliard.
Durch intensive Medienarbeit und unterschiedliche Promotionen wie einen Schülerrabatt sei es schliesslich gelungen, in dieser kurzen Zeit fast alle verfügbaren Karten zu verkaufen. Dieser Erfolg habe den Organisatoren bewiesen, dass es nicht am Interesse an der Veranstaltung mangle: «Die meisten denken einfach, das Tattoo sei immer ausverkauft und versuchen daher gar nicht erst, Tickets zu bekommen», ist Julliards Erklärung der vergleichsweise schlechte Vorverkaufszahlen.
Exotik heisst: Schmetterlinge befruchten Blumen und es entstehen Lotusdrachen.
Dieses Jahr erhielt Julliard die Bewilligung für die Veranstaltung problemlos. Dies war nicht immer so: 2013 gab es Einsprachen von Seiten des Komitees «Heb Sorg zum Glaibasel». Das diesjährige Programm besteht aus einer «ansprechenden Mischung aus Tradition und Exotik», sagt Julliard. Als Motto dient das 100-jährige Jubiläum der Schweizer Luftwaffe, zu diesem Anlass treten gleich drei Formationen der britischen Luftwaffe auf.
Für Exotik hingegen soll eine Formation aus Singapur sorgen, sowie die Changxing Lotus Dragon Folklore Group, welche eine «kulturelle Dusche» aus China verabreichen wird: «Bei ihrem asiatischen Tanz wird die chinesische Formation symbolisch zeigen, wie Schmetterlinge Blumen befruchten und daraus Lotusdrachen entstehen», bemerkt Julliard schmunzelnd, «auch für so etwas soll einmal Platz sein am Basel Tattoo».
Australian Army Band zum zweiten Mal am Tattoo
Die Tradition aufrecht, hält etwa die OzScot Highland Dancers aus Australien, begleitet von der Australian Army Band, welche bereits vor drei Jahren auftraten. Ein kleiner Vorgeschmack, wie das klingen mag, wurde den Medienschaffenden bereits am Montag gewährt: Zum Schluss der Medienkonferenz betraten plötzlich Musiker der Australian Army Band den Boxkeller für ein Ständchen. «Home among the gum trees», heisst der Folk-Song, den die Gruppierung zum Besten gab.
Den Song werden sie «definitely» auch am Basel Tattoo aufführen, wie ein Sänger bestätigt.