Ein alter Wohnwagen als mobile Café Bar in der Rheingasse – das ist das neuste Projekt von Miguel Engewald. Nun ist der Plan der «Café Bar la Strada» vorerst gestoppt worden: Es gab Einsprachen von Anwohnern.
Der kleine Wohnwagen aus den 1950er-Jahren, den Miguel Engewald eigenhändig zur Café Bar umgebaut hat, steht etwas verlassen im Winterquartier eines Kinderzirkus in Arlesheim. Eigentlich hätte er Ende Juni an der Rheingasse in Betrieb genommen werden sollen. Engewald hatte den Plan, die «Café Bar la Strada» in Zusammenarbeit mit der «Fischerstube» zu betreiben.
Nun wurde dieser Traum jedoch vorerst gestoppt.
Aus der Anwohnerschaft wurden drei Einsprachen erhoben. Diese sind gemäss Baudepartement mit der Befürchtung begründet worden, dass durch die neue Bar zuviel Lärm entstehen könnte. «Kein Grund, die Hoffnung aufzugeben», sagt Engewald. Zusammen mit der «Fischerstube» suche er nun das Gespräch mit den besorgten Anwohnern.
Karim Frick, der die «Fischerstube» betreibt, hat bereits einen ersten Kontakt aufgenommen. «Ich habe eine dieser Personen angeschrieben, um sie zu einem persönlichen Gespräch einzuladen. Leider haben wir bisher noch keine Antwort darauf erhalten», sagt Frick. Er selbst hoffe, dass die Befürchtungen der besagten Anwohner durch einen persönlichen Austausch beiseitegelegt werden könnten.
Der umgebaute Wohnwagen steht derzeit in Arlesheim im Winterquartier eines Jugendzirkus. (Bild: Danielle Bürgin)
Engewald hat als ehemaliger Betreiber der «Wagenmeisterei» und des «Atrio Vulcanelli» auf dem NT-Areal bereits Erfahrung als kreativer Gastronom. «Meine erste Passion gilt jedoch dem Zirkus. Als ehemaliger Artist bin ich es mir gewohnt, mit einem Wohnwagen rumzureisen», sagt Engewald.
Mit der «Café Bar la Strada» hätte er Gastronomie mit Zirkusromantik verbinden wollen. «Das hätte gut in das neue Konzept vom Boulevard Rheingasse gepasst», sagt der gebürtige Bündner. Denn vielen Kleinbaslern sei es ein Anliegen, dass nach der Verkehrsstilllegung in der Rheingasse wieder etwas mehr Leben in das Quartier kommt.
Und genau dies ist in den letzten Wochen bereits geschehen. Gastronomiebetriebe wie die Grenzwert-Bar, das Restaurant Zum Schmale Wurf, die 8-Bar und das Consum erleben einen grossen Zulauf auf die neuen Aussenplätze in der Rheingasse. Eine Veränderung, die auch vielen Gästen Freude, gewissen Anwohnern wegen der zusätzlichen Lärmemission jedoch auch Sorgen bereitet.
Belebt würde der Platz vor dem Arbeitsamt
Engewald sieht in seinem Projekt aber eine Aufwertungschance für die Rheingasse: «Unser Ziel ist es, den gastronomisch noch brachliegenden Teil, nämlich zwischen dem neuen ‹Grenzwert› und der ‹Fischerstube›, zu beleben.» Man wolle die Gäste hauptsächlich zur Apéro-Zeit bewirten. «Neben Kaffee würden wir Bier, Wein und hausgemachte Snacks verkaufen.» Die Öffnungszeiten seien zwischen 16 Uhr und 23 Uhr geplant – dies von Mai bis Oktober.
Zum Standort erklärt «Fischerstuben»-Wirt Karim Frick: «Wir möchten den Wagen auf dem Platz des Arbeitsamtes stellen, in der Ausfahrt gleich hinter dem Brunnen. Die dazugehörigen Tische und Stühle wären gemäss Vorgaben der Verwaltung auf der Strasse vor dem Brunnen.» Neben den Öffnungszeiten würden sowohl Wagen wie auch die für rund 30 Personen geplanten Tische weggeräumt.
Ob das Projekt nun Ende Sommer doch noch umgesetzt wird, bleibt vorerst offen. «Es wäre schön, wenn wir erste Erfahrungen sammeln könnten. So könnten wir aus diesen lernen und für nächsten Sommer allfällige Anpassungen vornehmen», sagt Frick.
Was Engewald betrifft: Er bleibt dem Rheingasse-Publikum als Gastronom vorerst erhalten. «Ich werde ab September die Geschäftsführung der ‹8-Bar› übernehmen.» Und auch der Café-Bar-Wagen verstaubt nicht, man kann ihn bis zur möglichen Stationierung mieten.
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