Die Betreiber des «Volta Bräu» im St. Johann können nach drei Monaten auf einen guten Start zurückblicken. Zwei Probleme stehen jedoch noch an.
Vor drei Monaten eröffnete an der Voltastrasse, gleich neben dem Nordstern, eine neue Bar. Hinter dem «Volta Bräu» steht die Krafft Gruppe, die in Basel auch das Hotel Krafft und das «Consum» betreibt.
In der Bar geht es um Bier, soviel verrät bereits der Name. Im Angebot sind die beiden, hausgebrauten Sorten «Volt» (hell) und «Ampère» (Red Ale). Doch die Getränkekarte ist deutlich umfangreicher: Eine grosse Weinauswahl und ausgewählte Spirituosen bieten auch Höherprozentiges. Insbesondere die Longdrinks sind einen Blick wert, gibt es doch beispielsweise einen «Horse’s Neck» (Bourbon und Ginger Ale) oder sechs verschiedene Gin Tonics (nichts mit Schweppes, Fever-Tree).
Wenn auch die Speisekarte nicht prioritär ist, lassen sich die Drinks doch mit durchaus ansprechenden Kleinigkeiten abfedern. Neben Speckbrettli, Rohschinken, Hummus und dergleichen seien hier insbesondere die Sardinen aus der Dose und das dazu gereichte Brot empfohlen.
Die Brauerei ist Teil der Bar. In diesen beiden Bottichen entsteht das hausgebraute Bier. (Bild: Gregor Brändli)
Guter Start, aber…
Nicole Kohler, Marketingverantwortliche der Krafft Gruppe, beantwortet unsere Frage nach einer ersten Zwischenbilanz mit «wir sind sehr gut gestartet». Sie räumt ein, dass dies nicht zuletzt am «perfekten Standort» liege. Nur ein paar Schritte entfernt befindet sich der Novartis-Campus, entsprechend machen Novartismitarbeiter vor allem unter der Woche auch einen grossen Teil des Publikums aus.
«Wir wollen noch eine bessere Durchmischung erreichen», sagt Kohler. Weshalb die Krafft Gruppe nun einen Auftritt an der Muba plant. Diese Massnahme zeigt: Das «Volta Bräu» will sich nicht nur an ein junges, hippes Szenepublikum richten, sondern soll eine Bar für Jedermann werden. «Familien sind hier ebenso willkommen wie Studenten, Ausgehvolk und Leute die ihren Feierabend geniessen wollen.»
Partyvolk trifft auf gepflegte Feierabendtrinker
Im Bereich Zielgruppe verbirgt sich auch das zweite Problem, mit dem sich die Barbetreiber derzeit herumschlagen: Die Toiletten. Momentan teilt sich das «Volta Bräu» diese nämlich mit dem Nordstern. Wer aufs WC will, verlässt die durchgestylte Bar durch eine Türe und findet sich plötzlich in einer – nun ja – weniger schicken Umgebung wieder. Daran störten sich die Besucher, wie Kohler erzählt.
Abgesehen vom Interieur dürfte aber auch das Nebeneinander des unterschiedlichen Publikums einiges Konfliktpotential in sich bergen. Die gemeinsamen Interessen von tanzwütigem Partyvolk auf der Suche nach wummernden Bässen und gepflegten Feierabendtrinkern auf der Suche nach Grillspiessen vom Baselbieter Weiderind sind naturgemäss klein.
Die Krafft Gruppe hat das Problem erkannt, eine Lösung ist unterwegs. «Wir haben uns an die Vermieterin (IWB) gewendet, nun werden für uns eigene Toilettenanlagen gebaut», sagt Kohler.
Der Loungebereich. Die Betreiber legen Wert darauf, dass jedes Möbelstück in der Bar «ein zweites Leben» bekommen habe. Sprich: Alles Vintage oder aufgemöbelte Industrieware. (Bild: Gregor Brändli)