Nachdem Reithalle und Rossstall erdbebensicher umgebaut worden sind, können die Kasernen-Räume wieder für musikalische Schwergewichte genutzt werden. Den Auftakt macht der deutsche Ausnahmeproduzent Apparat. Die Aufregung ist auch hinter den Kulissen spürbar, stellt er doch das Technik-Team der Kaserne vor grosse Herausforderungen.
Während mehreren Wochen wurde die Reithalle der Kaserne Basel umgebaut. Durch den Einbau riesiger Stahlträger wurde der grosse Konzertsaal erdbebensicher gemacht. Nun weiht der deutsche Electronica-Produzent und Filmmusiker Apparat die Reithalle ein. Warum sein Konzert eine technische Herausforderung darstellt, erklärt Musikchef Sandro Bernasconi.
Apparat eröffnet heute Abend das neue Programm der Kaserne. Ist dieser Act ein spezielles Highlight für Sie?
Sandro Bernasconi: Wir freuen uns sehr, dass Apparat mit seinem Soloprojekt bei uns auftritt. Er war vor einem Jahr bereits in der Kaserne. Damals kam er zusammen mit Modeselektor und dem gemeinsamen Projekt Moderat. Apparat präsentiert bei uns sein aktuelles Projekt Soundtracks. Ein Programm, das sehr gut zu unserem Haus passt, da es im Zusammenhang mit seiner Arbeit für das Theater entstanden ist. Unter anderem hat er die Theaterinszenierung Krieg und Frieden vertont – ein mutiger Entscheid für einen jungen Musiker. Für mich ist Apparat ein sehr spannender Künstler. Er hat sich enorm weiterentwickelt. Vom Electronica-Produzenten zum Filmmusiker, der in Venedig ausgezeichnet wurde und mit Leuten aus Hollywood zusammen gearbeitet hat. Für die Kaserne und für Basel ist es darum ein Highlight, dass Apparat hier auftritt, ja.
Auch visuell soll der Auftritt von Apparat einiges hergeben.
Ja, und das ist für uns tatsächlich eine Herausforderung. Denn Apparats Anforderungen an die Technik sind enorm. Einen speziellen Beamer, den er für seine Visuals benötigt, kann man in Basel gar nicht mieten. Doch wir haben rechtzeitig eine Lösung gefunden, um den Ansprüchen gerecht zu werden. Wir konnten auf die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Moderat damals zurückgreifen.
Seid Ihr stolz darauf, dass Apparat ausgerechnet die Kaserne für sein einziges Schweizer Konzert auf der aktuellen Tour ausgesucht hat?
Dass ein Künstler wie Apparat gerne zu uns zurück kommt, bedeutet uns viel. Wir spüren das Vertrauen und Interesse an unserem Haus seitens der Künstler. Dies liegt unter anderem am Programm, das wir bieten, und an der guten Kontaktpflege mit den Agenturen. Aber dahinter steckt nicht nur die Arbeit des Musikbüros und der Produktion, sondern auch die ganze technische Umsetzung. Es ist also dem ganzen Team zu verdanken, dass solche internationale Zusammenarbeiten möglich sind.
Der Auftritt von Apparat ist Auftakt zur neuen Saison in den alten Räumen – welche Konzerte folgen auf ihn?
Danach folgt praktisch jeden Abend eine grosse Produktion. Charlie Winston wird auftreten, aber auch Friska Viljor, Archive und Calexico. Ende Monat gibt es zum Abschluss des Culturescapes-Festivals eine isländische Musiknacht mit GusGus und Soley. Und vier Tage später schon – am ersten Dezember – erwarten wir mit grosser Freude Kings of Convenience, die ebenfalls in Basel Schweiz-exklusiv spielen.
Hat sich durch den Umbau noch anderes bei Euch verändert?
Wir haben die Zeit genutzt, um auch die Bar im Rossstall 2 neu zu gestalten. Der Raum soll für die Konzert- und Partybesucher gemütlicher wirken als vorher. So steht zum Beispiel in der Mitte des Raumes eine originale Art-Deco-Bar aus Marseille. Auch das Raumkonzept wurde etwas geändert: Es sollen weiterhin Partys wie Mind The Gap mit einer Kapazität von 200 Personen stattfinden können, aber in einem anderen Ambiente als vorher.
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Apparat – Soundtracks, 5. November, 21 Uhr, Kaserne Basel.
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