Gerade mal 400’000 Franken pro Jahr fliessen in den regionalen Film – das sind 80 Rappen pro Einwohner. Damit zählt die Region Basel schweizweit zu den Schlusslichtern.
Vadim Jendreyko, Anna Thommen, Frank Matter, Ramón Giger: Namen, die man Filmfans nicht vorzustellen braucht. Sie stehen für das engagierte und längst über die regionalen Grenzen hinaus strahlende Nordwestschweizer Filmschaffen.
Matters Streifen über den Alltag der Allschwiler Spitex («Von heute auf morgen») und Gigers Aufarbeitung der schwierigen Beziehung zu seinem Vater («Karma Shadub») feierten landesweit Erfolge. Jendreykos «Die Frau mit den 5 Elefanten» hat es in der Schweiz auf rekordverdächtige 30’000 Kinoeintritte gebracht, und für Thommens Dokfilm «Neuland» hat sich sogar ein US-Verleih die Rechte gesichert.
Es könnten einige Namen mehr sein, bekämen die hiesigen Filmschaffenden mehr vom Subventionskuchen ab. Gerade einmal 400’000 Franken pro Jahr fliessen in den Film – das sind rund 80 Rappen pro Einwohner. Im Kanton Zürich sind es sieben Franken, und sogar Bern zahlt mit drei Franken pro Kopf mehr als die beiden Basel.
Mitte April entscheidet der Grosse Rat, ob die baselstädtischen Fördermittel von 300’000 auf 900’000 Franken erhöht werden. Mit Beiträgen aus dem Swisslosfonds und von Baselland stünden den Filmern so 2,75 Millionen Franken zur Verfügung.
Das wäre fünfmal mehr als heute – aber noch immer ein Klacks angesichts der hohen Kosten, die das Drehen eines Films verursacht.
Das Geschäft steht auf Messers Schneide. In der vorbereitenden Kulturkommission sprachen sich sechs Parlamentarier für eine Erhöhung aus, fünf dagegen. Auch ein anderes Ereignis wirft eher dunkle Schatten voraus: Als der Filmverein Balimage vor rund drei Wochen Basels Grossräte zu einem Infoabend über die schwierige Situation des regionalen Films einlud, gaben sich gerade einmal vier Politiker die Ehre.
Kann es sein, dass der Film in der gerne gefeierten «Kulturstadt Basel» kulturpolitisch so wenig Wert hat?