Der Ausstellungsraum Klingental bangt um seinen Garten. Geht es nach dem Gesamtkonzept für den Umbau des Kasernenareals, muss die kleine halböffentliche Oase wegen der «Aufwertung des Klingentalwegleins» wohl weichen.
Seit 33 Jahren verfügt der Ausstellungsraum Klingental (ARK) über einen kleinen Garten, der von einer halbhohen Mauer vom Klingentalweglein abgegrenzt wird. Dort finden Performances statt oder es wird auch mal ein Openair-Kino eingerichtet, er dient dem Team als sommerliches Sitzungszimmer und ausserdem der Blütengewinnung für Sirup. Und gerade eben noch konnte dort das 40-Jahr-Jubiläum des Offspaces gefeiert werden. Kurz: Es handelt sich dabei um eine kleine private und doch öffentliche Oase.
Damit könnte es aber bald vorbei sein. Denn die aktuellen Pläne des Umbaus des Kasernenareals sehen vor, dass dieser Garten im Rahmen der Verbreiterung des Klingentalwegleins weichen muss. Die «Aufwertung» – so die Verantwortlichen des Umbaus – soll einen Weg direkt entlang der Klingentalkirche bringen, in welcher der Ausstellungsraum beheimatet ist.
Garten weg: So die Pläne für das neue Klingetalweglein (Stand 2012).
Das Team des Ausstellungsraumes findet dies verständlicherweise schade und lädt deshalb für heute Donnerstagabend ins «Union» ein, wo die neuesten Pläne zum Kasernenareal von den Konzeptverantwortlichen vorgestellt werden. Sie hoffen, dass ihr Anliegen dort diskutiert werden kann – auch wenn dies nicht im Zentrum des Anlasses des Stadtteilsekretariats Kleinbasel steht. Denn ganz in Stein gemeisselt ist der Entscheid noch nicht.
In einem Aufruf zur Diskussion schreibt das ARK-Team: «Liesse sich nicht eine Lösung finden, wie die stadtplanerische Entwicklung der Kaserne eine kulturelle Nutzung des öffentlichen Raumes fördert und stärkt, statt ausgerechnet sie im ersten Akt einer ‹Aufwertung› zu tilgen?» Tatsächlich ist der Garten der einzige Ort, an dem der Ausstellungsraum Klingental mit dem Aussenraum in Verbindung steht. Ein adäquater Ersatz für den Wegfall des Gärtchens wäre im Konzept zurzeit nicht vorgesehen.
Der Kanton hat das Konzept des Kasernenumbaus überarbeitet und stellte die neuen Pläne am Donnerstag Nachmittag den Medien vor. Lesen Sie unseren Artikel dazu.
Aktuell bespielt Nino Baumgartner den kleinen Garten des ARK. Sein Projekt «Agro Zen Garten» entwickelt sich den Sommer hindurch immer weiter. Der Künstler ersetzt dabei die traditionellen Naturelemente eines Zen-Gartens wie Moos, Stein oder Sand durch westliche und technisierte Materialien. Was bestehen bleibe, so das Konzept, sei die Idee des Gartens: «Der von Menschenhand gestaltete Ort soll keine Antworten liefern, sondern Fragen stellen, ein Feld zum Nachdenken eröffnen sowie Raum für Interpretationen und neue Sichtweisen ermöglichen.»
Weitere Infos zum Projekt unter www.ausstellungsraum.ch.