Verjüngungskur beim Bebbi-Jazz: Traditionsfestival entdeckt die Singer-Songwriter

Ira May, Vincent Gross und Bettina Schelker treffen auf Dixieland: Zur 33. Ausgabe setzt das Festival «Em Bebbi sy Jazz» den Schwerpunkt auf Singer-Songwriter, Soul und Pop. Das soll erneut bei einem jüngeren Publikum Anklang finden.

Bringt etwas Soul in die Innenstadt: Ira May wird am 19. August beim Festival «Em Bebbi sy Jazz» auf der Schmiedenhof-Bühne stehen.

Ira May, Vincent Gross und Bettina Schelker treffen auf Dixieland: Zur 33. Ausgabe setzt das Festival «Em Bebbi sy Jazz» den Schwerpunkt auf Singer-Songwriter, Soul und Pop. Das soll erneut bei einem jüngeren Publikum Anklang finden.

Wer einen Altherrenanlass mit Bier, Bratwurst und Dixieland vor Augen hat, liegt nicht ganz richtig: Das neue Konzept des Festivals «Em Bebbi sy Jazz», das letztes Jahr ausprobiert wurde, kommt auch bei der kommenden Ausgabe zum Zug. Traditionalisten müssen sich aber keine Sorgen machen: Die bewährten Formationen – ob Streetband, Swing oder New-Orleans-Jazz – werden auch am 19. August in den Gassen und Plätzen der Innenstadt für Stimmung sorgen.

Das Festival möchte sich aber erneut etwas öffnen. Waren letztes Jahr noch der Gypsy- und Balkan-Jazz «Focus-Thema», sind es diesmal die Singer-Songwriter. Auf dem Programm stehen bekannte Namen aus der Region. So wird etwa Soul-Stimme Ira May im Schmiedenhof zusammen einer siebenköpfigen Band zu hören sein, ebenso die Basler Musikerin Bettina Schelker mit einem Solo-Programm.

Auch im Genre Pop gibts keine Berührungsängste: Der Rheintaler Shem Thomas, bekannt als Finalist der Talentshow «The Voice of Switzerland», ist ebenfalls mit von der Partie. Zu den Jüngsten auf der Bühne dürfte Flo Bauer gehören: Der Sundgauer hat letztes Jahr mit seinem Auftritt beim Kleinbasler Summerblues für Aufsehen gesorgt. Zudem tritt der 19-jährige Basler Sänger und Gitarrist Vincent Gross im Schmiedenhof auf.

Ein weiterer Neuzugang ist der Singer-Songwriter Christoph Baumgartner alias BAUM. Den Anlass hat er bisher als Besucher kennengelernt. «Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals dort spielen werde», sagt der Musiker. Als plötzlich ein Anruf kam, sei er schon sehr positiv überrascht gewesen. «Ich gratuliere den Organisatoren für ihren Mut», sagt BAUM.

Gute Erfahrungen mit dem neuen Konzept

OK-Leiter Peter Eichenberger zieht eine positive Bilanz zur letzten Ausgabe: «Wir waren erstaunt, wie ein jüngeres Publikum zum Festival geströmt ist.» Zum Beispiel zum Konzert der Gruppe Äl Jawala, welche letztes Jahr im Schmiedenhof tüchtig einheizte. Gypsy-Jazz darf auch dieses Jahr nicht fehlen: Beim Gemsberg werden InBalkon und Prekmurski Kavbojci loslegen.

Dass dieses Jahr die Wahl auf Singer-Songwriter fiel, hat seine Gründe. Laut Eichenberger hat sich dieses Genre ohnehin in den letzten Jahren vom Jazz beeinflussen lassen – wie auch umgekehrt. «Wir möchten uns inhaltlich weiterentwickeln – in Ergänzung zum traditionellen Jazz», findet Eduard Löw, Musik-Verantwortlicher beim OK. Trotz kritischer Stimmen im Vorfeld sei letztes Jahr die Resonanz sehr positiv gewesen. «Daher sind wir damit weitergefahren, ohne aber Bestehendes zu gefährden», sagt Löw.

Insgesamt stehen über 70 Bands auf dem Programm, die an 33 Orten spielen werden. Für das neue Konzept werden die Fokus-Bühne Rümelinsplatz und Schmiedenhof dieses Jahr ausgebaut. Insgesamt werden rund 700 Musiker und mehr 70’000 Besucher erwartet.

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