Am 23. Juni 2016 stimmen die Briten darüber ab, ob das Land in der EU bleiben soll oder nicht. Das Resultat wird die Zukunft der EU nachhaltig prägen.
- Die Briten dürfen sich am 23. Juni entscheiden, ob sie in der EU bleiben oder nicht.
- Der Begriff «Brexit» bezeichnet einen möglichen Austritt Grossbritanniens aus der EU, angelehnt an den «Grexit», das drohende Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone.
- Der britische Premierminister David Cameron löst mit dem Referendum ein Versprechen aus dem Jahr 2013 ein. Er reagierte damit auf wachsenden Zuspruch zur euroskeptischen Ukip-Partei, aber auch auf die Forderung nach einer EU-Abstimmung aus der konservativen Tory-Partei.
- Cameron hofft, dass sich die Briten für die EU aussprechen werden. Mit Blick auf das Referendum hatte er der Gemeinschaft zuvor noch Reformen abgerungen.
- Die Befürworter wollen die Kontrolle über die britischen Grenzen zurückgewinnen, den angeblichen Missbrauch der Sozialsysteme durch EU-Ausländer verhindern und die als übermässig empfundene Regulierung durch Brüssel bei mangelnder demokratischer Legitimität loswerden.
- Die Gegner des Austritts warnen vor allem vor wirtschaftlichen Konsequenzen.
- Unabhängig vom Ausgang: Das Resultat wird die Zukunft der Europäischen Union nachhaltig prägen.
Mit den folgenden Links sind Sie umfassend über das Thema informiert.
SRF hat die Folgen eines Brexit für die Schweiz zusammengefasst
Verlässt Grossbritannien die EU, dann gibt es unzählige Probleme, die viel Zeit brauchen, bis sie gelöst sind. Viele Investoren werden dann tun, was sie in unsicheren Zeiten immer gerne tun: Sie suchen einen sicheren Hafen für ihr Geld und wechseln vermehrt in den Franken. Deshalb wird ein «Brexit» den Franken voraussichtlich weiter aufwerten – zum einen gegenüber dem britischen Pfund, zum anderen aber auch gegenüber dem Euro.
> Zum Artikel bei SRF: «Ein Brexit bringt die Schweizer Wirtschaft ans Limit»
Die Financial Times hat die Rolle Grossbritanniens in der EU visualisiert
> Zum Artikel in der «Financial Times»: «The UK in Europe: a visual guide to Brexit» (Englisch)
Die ZEIT hat in einem fiktiven Szenario aufgeschrieben, was nach einer Austritts-Entscheidung passieren würde
Als die Briten an diesem Freitagmorgen erwachen, leben sie in einem anderen Land.
Die ganze Nacht lang ist ausgezählt worden, gegen zwei Uhr liefen die ersten Resultate ein, mal lagen die Brexit-Befürworter vorn, dann wieder die EU-Anhänger.
Jetzt, pünktlich zum Frühstück, während die Bürger an ihrer ersten Tasse Tee nippen, zeigen die Info-Grafiken im Fernsehen eine zweigeteilte Nation: Stadt gegen Land. Jung gegen Alt. Gebildet gegen Ungebildet. Auf den Landkarten sind die Großstädte blau eingefärbt („Bleiben“) und die Gegenden drum herum rot („Gehen“). Der Nordosten Englands ist ein roter Block, Schottland ein blauer.
Aber es gibt keinen Zweifel mehr: Mit einer hauchdünnen Mehrheit haben sich die Briten für den Austritt aus der EU entschieden.
> Zum Artikel: «Brexit: Der Tag danach»