Überraschendes Wahlergebnis in Freiburg im Breisgau: Der politische Newcomer Martin Horn holte 44,2 Prozent der Stimmen und wird somit neuer Oberbürgermeister. Der bisherige Amtsinhaber Dieter Salomon unterlag mit 30,7 Prozent der Stimmen. Nach 16 Jahren geht dieser nun in den Ruhestand. So hatte es Salomon für den Fall einer Niederlage bereits im Vorfeld angekündigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,7 Prozent.
Martin Horn wird sein Amt am 1. Juli antreten. Unterstützt wird der 33-Jährige von der SPD, er habe aber laut «Badischer Zeitung» bewusst kein Parteibuch und wolle im Gemeinderat «Brücken bauen». Horn will sich stark machen für eine soziale und nachhaltige Wohnpolitik. Die hohen Mietpreise in der beliebten Stadt waren eines seiner Hauptthemen im Wahlkampf.
Auf den Erfolg folgte auf der Wahlparty ein Schlag: Ein Mann, welcher der Polizei gemäss Medienberichten «durch mehrere Vorfälle in der Vergangenheit als psychisch auffällig bekannt» ist, verpasste Horn einen Faustschlag ins Gesicht – und zwar so heftig, dass er ins Spital musste.
Dieter Salomon war der erste grüne Oberbürgermeister einer deutschen Grossstadt. Gegenüber der «Badischen Zeitung» äusserte er Verständnis dafür, dass die Menschen einen Wechsel wollten.
Die TagesWoche hat mit dem abgewählten Oberbürgermeister über die vermeintlich gemütliche Vorzeigestadt und den Aufstieg der AfD gesprochen.