FKK-Club muss weiter mit Widerstand der Anwohner rechnen

Die Anwohner des FKK-Clubs wollen auch nach dem Gerichtsurteil weiterhin rechtlich gegen den Betrieb vorgehen. Der Sexclub ist aber nicht das einzige Ärgernis in der Amerbachstrasse.

Der Betrieb läuft rund im «Saunaclub FKK Basel», bald will man ein neues Baugesuch einreichen. Die Anwohner künden bereits ihren Widerstand an. (Bild: Screenshot FKK-Basel)

Die Anwohner des FKK-Clubs wollen auch nach dem Gerichtsurteil weiterhin rechtlich gegen den Betrieb vorgehen. Der Sexclub sei aber nicht das einzige Ärgernis in der Amerbachstrasse.

Unmittelbar nach dem Urteilsspruch vom letzten Freitag kündigte die Betreiberin des «Saunaclub FKK Basel» an, sich nun um eine offizielle Bewilligung für den Sexbetrieb zu bemühen. Die «MS Marketing AG» führt seit 2010 im Hinterhaus der Amerbachstrasse 45 einen Sexclub. Am Freitag hat das Basler Appellationsgericht entschieden, dass beim FKK-Club eine «unbewilligte Umnutzung» vorliege, da dieser ursprünglich als Fitnesscenter bewilligt wurde. Nun muss die MS ein neues Baugesuch stellen, um diese «Umnutzung» nachträglich zu legalisieren.

Bei den Anwohnern stösst das Gerichtsurteil auf Genugtuung, auch wenn viele nicht nachvollziehen können, dass der Club noch immer offen ist. Dies, obwohl die zuständige Behörde eine «sofortige Schliessung» verfügt hatte. In der Amerbachstrasse störten sich viele Anwohner derart am Sexclub, dass man sich gar in einer «Anwohnergruppe Amerbachstrasse» organisiert hat und mit Unterstützung des Kleinbasler Stadtteilsekretariates eine Petition zum «Schutz der Wohnquartiere vor Ausweitung des Sexgewerbes» eingereicht hat.

Anwohnergruppe ist weiterhin aktiv

Sobald nun das neue Baugesuch der MS vorliege, werde man mit Einsprachen rechnen müssen, sagt Theres Wernli, die Leiterin des Stadtteilsekretariats. Die Anwohnergruppe sei weiterhin sehr aktiv. Zuletzt habe man im August für die Anwohnerschaft einen Info-Apéro auf der Strasse organisiert. «Dort verteilten sie mehrsprachige Flugblätter mit nützlichen Angaben und Telefonnummern zum Thema Lärmreklamationen.»

Gemäss Wernli hat sich an der Situation in der Amerbachstrasse nichts geändert. «Es ist nachts noch immer sehr lärmig und es gibt noch immer zuviel Autoverkehr.» Problematisch sei vor allem die Häufung mehrerer Bars und Sexbetriebe innerhalb eines sehr kurzen Strassenabschnittes.

Die Situation habe sich zwar entspannt, berichten die Nachbarn, Einsprache werden sie trotzdem erheben.

Dass die MS weiterhin mit Widerstand zu rechnen habe, sagt auch ein direkter Anwohner des FKK-Clubs. Er kündigt an: «Ich werde definitiv Einsprache gegen die Baubewilligung erheben, das steht fest.» Auch wenn sich die Situation, vor allem was den Lärm betrifft, merklich gebessert habe, sei der Autoverkehr noch immer sehr störend. Der FKK-Club verfügt über eine eigene Tiefgarage. «Musik habe ich nie mehr gehört. Wenn es Lärm gibt, dann kommt er immer aus dieser Garagen-Einfahrt», sagt der Anwohner.

Störendes Wohnheim für behinderte Menschen

Die Lage habe sich entspannt, bestätigt ein anderer Anwohner per E-Mail. «Direkt vom FKK-Club fühle ich mich eigentlich gar nicht mehr belästigt.» Falls es Lärm gebe, sei dieser überhaupt nicht zuzuordnen, da es so viele verschiedene Bars und Sexbetriebe gebe. Ausserdem seien diese, vor allem abends belebten Betriebe längst nicht die einzige Lärmquelle, schreibt er weiter. So seien von dem Heim für begleitetes Wohnen Ecke Amerbachstrasse und Müllheimerstrasse manchmal ebenfalls stundenlang Schreie zu hören.

Ein weiterer Anwohner bestätigt dies. Er sagt: «Das ist inzwischen mindestens so störend geworden wie die Sexbetriebe.» Ausserdem sei das Verkehrsaufkommen durch Transportfahrten dieser Institutionen immens.

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