Immobilien Basel-Stadt lehnt Gespräche ab

Bei der Gemeinde Allschwil sind bislang keine Klagen gegen die Besetzung der stillgelegten Schiessanlage am Allschwiler Weiher eingegangen. Eine Zwischennutzung des zum Abbruch vorgesehenen Gebäudes ist aber weiter nicht in Sicht. Eigentümerin Immobilien Basel-Stadt lehnt Verhandlungen ab.

Lösung nicht in Sicht: Nicht nur das hohe Mauerwerk der alten Allschwiler Schiessanlage trennt die Besetzer von der Eigentümerin. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Bei der Gemeinde Allschwil sind bislang keine Klagen gegen die Besetzung der stillgelegten Schiessanlage am Allschwiler Weiher eingegangen. Eine Zwischennutzung des zum Abbruch vorgesehenen Gebäudes ist aber weiter nicht in Sicht. Eigentümerin Immobilien Basel-Stadt lehnt Verhandlungen ab.

Die Besetzer der alten, stillgelegten Schiessanlage am Allschwiler Weiher planen emsig die nahe Zukunft. Am Dienstagabend steht Volksküche auf dem Programm, am Mittwoch werden tagsüber Beete angelegt, abends in einer Vollversammlung die Zukunft im zum Abriss vorgesehenen Bau debattiert. Am Donnerstag ist Kino angesagt und am Samstag Brunch.

Befeuert wird der Enthusiasmus der Besetzer von den Begegnungen mit den Anwohnern. Am Wochenende schauten zahlreiche Besucher im Schützenhaus vorbei, machten einen Augenschein vor Ort, liessen sich durch die Anlage führen. Doch im Hintergrund deutet nichts darauf hin, dass die Grundeigentümerin Immobilien Basel-Stadt sich auf irgendetwas einlassen will, was nicht Abbruch heisst. In zwei Jahren soll auf dem Gelände mit dem Bau von Wohnungen und einer Grünanlage begonnen werden.

Keine Verhandlungen geplant

«Für uns kommt eine Nutzung durch die Besetzer nicht infrage», sagt Immobas-Sprecherin Barbara Neidhardt. Dafür sei der Feuerschutz nicht gewährleistet, würden sanitäre Anlagen fehlen und Ausgänge. «Wenn etwas passiert, sind wir verantwortlich», so Neidhardt. Gespräche oder gar Verhandlungen sind keine geplant. Die Besetzer haben dafür eigens einen Trägerverein gegründet. Sie wollen die entstehenden Nutzungskosten übernehmen wie auch die Verantwortung. «Wir wollen, dass sie gehen, wann das ist, entscheidet die Polizei», sagt Neidhardt. Das Basler Finanzdepartement, dem Immobas unterstellt ist, stützt diese Haltung. Die Polizei ihrerseits wartet vorerst ab. 

Nicht nur mit der Grundeigentümerin steht die Polizei in Kontakt, sondern auch mit der Gemeinde Allschwil. Diese hielt sich bislang mit Forderungen zurück. Gemeindepräsident Anton Lauber (CVP) sagt: «Für uns ist die Besetzung eine Frage von Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Bislang sind diesbezüglich keine Klagen eingegangen.»

Angst vor Übergriff

Lauber war am Freitag, dem Tag der Besetzung, bei der Schiessanlage. Die Innenräume hat er noch nicht gesehen, er wolle das aber im Rahmen einer Begehung einer offiziellen Delegation nachholen. Alleine reinzugehen traut er sich – an die Erfahrungen des Basler Stadtentwicklers Thomas Kessler erinnernd – nicht. Kessler fing sich, es ist schon eine Weile her, in der mittlerweile niedergebrannten und geschleiften Villa Rosenau Prügel ein. Lauber sagt, er habe anders als die Nutzer der Schiessanlage von Seiten der Bevölkerung Unsicherheit wahrgenommen und den Wunsch, die Besetzung zu beenden.

Ob er sich vorstellen könnte, einer Zwischennutzung zuzustimmen, will Lauber weder bestreiten noch bejahen. «Das ist kein Thema momentan», sagt er. Es sei Aufgabe von Immobilien Basel-Stadt eine solche Diskussion zu lancieren.

Immobilien Basel-Stadt wehrt sich nicht pauschal gegen Zwischennutzungen, wie es auf Anfrage heisst. Man habe abgeklärt, was auf dem Schiessplatz möglich wäre bis zum Abriss, sagt Sprecherin Neidhardt. Infrage gekommen wäre für die städtische Immobilienverwaltung eine Lösung, die eher wenige im Kopf haben dürften, wenn sie an Zwischennutzung denken. Kein kulturelles Projekt, auch kein soziales, sondern: eine Polizeihundeschule. 

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