Der Landrat hat sich hinter die Vorlage für einen Biomedizin-Neubau der Universität Basel gestellt, inklusive der 4 Millionen Franken für den Abbruch des alten Biozentrums. Er korrigierte damit seine eigene Kommission.
Das Projekt neues Biozentrum ist jetzt politisch gutgeheissen. Heute sagte der Baselbieter Landrat mit 78 zu 2 Stimmen Ja zur Vorlage, ein neues Biozentrum in Basel zu bauen. Die Kreditsicherungsgarantie von 106 Millionen Franken für den Neubau war unbestritten, wie sie es auch schon gestern Mittwoch im Grossen Rat war.
Bestritten allerdings war der Baselbieter Beitrag an den Abbruch des alten Biozentrums. Vier Millionen Franken soll das Baselbiet dazu beisteuern, und das war in der vorberatenen Finanzkommission der grosse Knackpunkt: Die Kommission sagte mit 7 zu 6 Stimmen Nein zur Kostenbeteiligung.
Heute korrigierte der Landrat den Entscheid seiner Kommission. Auf Antrag der SP stimmte das Baselbieter Parlament mit 55 zu 26 Stimmen zu, den Betrag wieder in die Vorlage zu nehmen.
Angst vor Kompromiss zu Gunsten Basel-Stadt
Die Teilung der Abbruchkosten war Ergebnis von anderthalbjährigen Verhandlungen der beiden Basel. Die Baselbieter Finanzkommission sah darin jedoch einen Kompromiss einseitig zu Gunsten von Basel-Stadt.
Die Abbruchkosten seien beim Neubau am falschen Ort, da Basel-Stadt Grundeigentümer sei, bisher Mieteinnahmen gehabt habe und künftig Baurechtszinsen erhalte, sagten auch Sprecher von SVP und FDP.
Es gehe um eine Investition von total 212 Millionen Franken, ohne dass die Investitionsrechnung des Kantons belastet werde, hielt der SP-Sprecher dagegen. Basel-Stadt müsse für das bestehende Biozentrum einen zweistelligen Millionenbetrag abschreiben und trage die Hälfte der Abbruchkosten. Baselland müsse dagegen nur gerade maximal 4 Millionen übernehmen. Am Ende blieb nur noch die SVP, die weitgehend hinter der Forderung der Finanzkommission stand.
Bis Mitte 2020 soll Campus Schällemätteli fertig gebaut sein
Der Neubau für die Biomedizin wird von der Universität Basel finanziert. Die Defizitgarantie der beiden Basel soll der Uni günstige Kreditkonditionen sichern. Erstellt wird der Bau an der Stelle des heutigen Biozentrums auf dem Life-Sciences-Campus Schällemätteli. Zum Campus gehören zudem ein ETH-Neubau und ein neues Biozentrum.
Der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann mahnte bereits am Mittwoch, es sei für die Uni und die Life Sciences in der Region «von grösster Bedeutung», dass die Pläne nicht verzögert würden. Bis Mitte der 2020er-Jahre sollten all die vorgesehenen Neubauten beim früheren Schällenmätteli stehen.