Anfang Juni war es wieder mal so weit: Nach zweistündiger Debatte in aufgeheizter Atmosphäre stimmte der Grosse Rat über die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten ab. Konkret geht es um zwei Stunden von 18 bis 20 Uhr am Samstag sowie an Vorfeiertagen. Das bürgerliche Lager konnte sich mit 50 Ja- gegen 47 Nein-Stimmen durchsetzen.
2013 waren längere Öffnungszeiten bei der Referendumsabstimmung mit einer Nein-Mehrheit von 60 Prozent klar gescheitert. Und auch diesmal folgte auf den Grossratsbeschluss verlässlich wie das Amen in der Kirche die Referendums-Ankündigung.
Ebenso verlässlich hat die Unia Aargau-Nordwestschweiz nun binnen fünf Tagen die nötigen Unterschriften gesammelt. Rund 2300 Unterschriften hat sie am Mittwoch im Rathaus der Staatsschreiberin überreicht. Einmal mehr müssen also die Baslerinnen und Basler über die längeren Ladenöffnungszeiten abstimmen.
Bereits heute hätten die Verkäuferinnen und Verkäufer sehr flexible Arbeitsbedingungen und arbeiteten zu tiefen Löhnen, schreibt die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Längere Öffnungszeiten würden den Druck auf die Löhne weiter erhöhen, fürchtet die Unia. So lange es keinen verbindlichen Gesamtarbeitsvertrag gebe, kämen sie daher nicht infrage.