Statt vier nur noch drei: Cramer schafft einen Leistungs-Check ab

Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer kommt dem Lehrpersonal teilweise entgegen: Er reduziert die umstrittenen Leistungs-Checks an den Basler Volksschulen. 

Der Basler Erziehungsdirektor hält an den Leistungs-Checks fest, kommt den Lehrern aber teilweise entgegen.

Die Basler Schüler dürfen aufatmen: Sie werden künftig weniger häufig zu Leistungs-Checks aufgeboten und mit Schülern aus den umliegenden Kantonen verglichen.

Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) gibt «nach intensiven Diskussionen» mit der Kantonalen Schulkonferenz (KSBS), den drei Partnerkantonen im Bildungsraum Baselland, Aargau und Solothurn sowie mit Wirtschaftsverbänden» teilweise nach und schafft ab diesem Jahr den sogenannten Check S3 ab. Diesen mussten die Schülerinnen und Schüler bisher in der dritten Klasse der Sekundarschule absolvieren.

Damit reagiert das Erziehungsdepartement gemäss Mitteilung auf eine Resolution der KSBS, die letzten März eine Abschaffung der Checks gefordert hatte. «Mit dem Verzicht auf den Check S3 will das Erziehungsdepartement dem in der Resolution geäusserten Bedürfnis nach Entlastung der Lehrpersonen nachkommen», heisst es. Die KSBS bezeichnete die Leistungschecks als unnötig und teuer. Diese würden bloss zu einer «Teaching to the test»-Mentalität der Lehrpersonen führen. Das entwerte den Unterricht.

Basel-Stadt mit schlechten Resultaten

Ganz auf die kantonsübergreifenden Leistungs-Checks verzichten will Cramer aber nicht. Vielmehr will er «gleichzeitig die Checks P3, P6 und S2 stärken». So soll der Check P6, der bisher in der sechsten Primarklasse absolviert wurde, neu in die fünfte Klasse vorverlegt werden. «Damit können die Auswertungen besser und länger zur Förderung der Schülerinnen und Schüler genutzt werden», schreibt das Erziehungsdepartement in seiner Mitteilung.

Der Check S2 in der Sekundarschule soll hingegen neu zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, um «eine noch höhere Relevanz für die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler zu erreichen».

Bei den erst vor wenigen Jahren eingeführten Checks schneiden Basler Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu Solothurn, Baselland und Aargau schlecht ab. Vor allem in den oberen Primarschulstufen sind die Unterschiede zu den umliegenden Kantonen grösser.  Zurückzuführen ist das Ergebnis unter anderem darauf, dass in Basel-Stadt der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache deutlich am höchsten ist. Etwa 50 Prozent spricht eine andere Muttersprache als Deutsch. Bei den anderen Kantonen liegt dieser Wert bei etwa 30 Prozent.

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