Teurere Parkkarten sollen «umweltfreundliche Mobilität» mitfinanzieren

Der Basler Regierungsrat beschliesst neue Regelungen für Parkkarten und möchte mehr Quartierparkings.

«Parkplätze im Strassenraum bleiben stark subventioniert», findet der Regierungsrat.

Einen Parkplatz zu finden, ist in Basel schwer. Entsprechend lange kurven Automobilisten auf der Suche nach einer Abstellfläche durch die Quartiere. Die Regierung möchte die Verfügbarkeit von Strassenparkplätzen deshalb erhöhen: Laut einer Medienmitteilung soll in Zukunft jeder zehnte bis zwanzigste Parkplatz frei sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, erhöht die Regierung die Preise für Parkkarten.

  • Anwohner-Parkkarten kosten künftig 284 statt 140 Franken im Jahr.
  • Für Wochenaufenthalter und Personen, die ihren Wagen nicht in Basel immatrikuliert haben, ihre Motorfahrzeugsteuern also anderswo bezahlen, kostet die Anwohnerparkkarte neu 548 Franken.
  • Pendler-Parkkarten verteuern sich von 700 auf 860 Franken im Jahr.
  • Besucher-Parkkarten kosten 20 statt 10 Franken pro Tag.

Neu ist pro Person nur noch eine Anwohnerkarte erhältlich. Dafür können Personen, die sich privat ein Auto teilen, künftig je eine Anwohner-Parkkarte für ihre Wohnadresse beziehen. Zudem können für jedes Fahrzeug bis zu 12 Besucher-Parkkarten zum halben Preis bezogen werden.

Mehr zu Hans-Peter Wessels und dem Basler Parkplatz-Problem

https://tageswoche.ch/stadtleben/fuenf-gruende-warum-das-parkieren-viel-zu-billig-ist-laut-wessels/
Die Gebührenerhöhung der Anwohner- und der Pendlerkarten tritt am 1. Januar 2019 in Kraft. Die weiteren Änderungen werden ab dem 1. März 2019 wirksam. Der Regierungsrat betont, dass die Basler Preise auch nach der Erhöhung tiefer liegen als in Städten wie Zürich oder Luzern. Zudem deckten die Preise auch nach der Erhöhung nur 15 bis 25 Prozent der tatsächlichen Kosten. «Parkplätze im Strassenraum sind und bleiben also stark subventioniert», heisst es dazu in der Mitteilung.

Der Regierungsrat möchte auch mehr Quartierparkings für Anwohnerinnen und Anwohner. Dafür muss allerdings zuerst der Grosse Rat einige Gesetze anpassen. Unter anderem schlägt die Regierung dem Parlament vor, einen Teil der Mehreinnahmen aus dem Parkkarten-Verkauf in den Pendlerfonds zu stecken und diesen in Mobilitätsfonds umzubenennen. Dieser neue Fonds soll der Finanzierung einer «umweltfreundlichen Mobilität» dienen. (ash)

https://tageswoche.ch/politik/basel-und-die-krux-mit-den-parkings/

Nächster Artikel