Gegen einen harmlosen FC St. Gallen gewinnt der FC Basel in der 26. Runde mit 3:0. Manuel Akanji erzielt vor 18’509 Zuschauern erstmals in seiner Profikarriere zwei Tore, Marc Janko zeichnet für den anderen Treffer verantwortlich. Und Trainer Urs Fischer ist «mehr als zufrieden mit diesem Aufritt», der dem FCB den 22. Sieg einbringt.
Der Schiedsrichter hatte die Partie längst beendet und die Ränge waren leer. Respektive fast. Nur im Gästesektor standen auch eine halbe Stunde nach Abpfiff noch immer die Fans des FC Basel, und sangen ihren Spielern zu, die nach dem 3:0-Sieg gegen den FC St. Gallen bestens gelaunt am Auslaufen waren.
«Ich bin mehr als zufrieden mit diesem Auftritt», sagt Urs Fischer nach dem 22. Sieg in der Liga. Der FCB dominierte den ungefährlichen Tabellenfünften und der Trainer freut sich, «dass wir es trotz unserer komfortablen Situation geschafft haben, die Konzentration hoch zu halten». Diese Situation ist mit dem zumindest über Nacht auf 20 Punkte angewachsenen Vorsprung noch komfortabler geworden.
Schnell war im mit 18’509 Zuschauern fast randvoll gefüllten Kybunpark klar, in welche Richtung die Partie sich bewegen würde. Luca Zuffi trat in der siebten Minute einen Freistoss, Manuel Akanji nahm den Ball mit dem linken Fuss an und stolperte ihn über die Linie.
Manuel Akanji erzielt im Fallen das 1:0. (Bild: Keystone/EDDY RISCH)
Es war der Beginn eines Abends, den der Innenverteidiger in seiner Profikarriere so noch nicht erlebt hatte. Denn in der 55. Minute traf der Winterthurer auch zum 3:0, mit dem Fuss, nachdem Marek Suchy einen Eckball Delgados verlängert hatte. Zwei Tore in einem Spiel, «das habe ich letztes Mal bei den D-Junioren geschafft», sagt Akanji.
Janko trifft zum elften Mal
Der 21-Jährige erwischte neben seinen Toren einen fast fehlerfreien Abend. Und weil Marc Janko bereits in der 20. Minute das 2:0 erzielte, schien der Sieg des FCB zu keiner Zeit gefährdet. Der Österreicher traf nach Renato Steffens Hereingabe mit einem präzisen Kopfball an den entfernten Innenpfosten, es ist Jankos elfter Treffer in der Meisterschaft.
Treffer Nummer elf in der Liga, der zwölfte über alle Wettbewerbe: Marc Janko nach dem 2:0 in St. Gallen. (Bild: Keystone/EDDY RISCH)
Einziger Wermutstropfen bei diesem Auswärtsspiel war aus Basler Sicht, dass Steffen die vierte gelbe Karte sah und im Spiel gegen die Young Boys (Sonntag, 16 Uhr) fehlen wird.
Erfreulich ist derweil, dass Djordje Nikolic für den kranken Tomas Vaclik zu seinem ersten Einsatz im Tor der ersten Mannschaft kam und einen sicheren Eindruck hinterliess. Einzig in den ersten Sekunden war dem 19-jährigen Serben die Nervosität anzumerken. Danach löste er mit weiten Bällen auf Janko Angriffe aus, zeigte er gute Ballverarbeitungen bei Rückpässen und zeichnete er sich bei der besten St. Galler Chance aus, als die Partie schon fast zu Ende war.
In der 89. Minute kam ein vertikaler Ball zu Yannis Tafer. Doch der Offensivmann scheiterte am herauseilenden Nikolic, und St. Gallens Trainer Joe Zinnbauer konstatiert: «Wir hatten heute auch ganz einfach das Glück nicht.»
Beste Tat – und die einzige Parade, die er zeigen muss: Djordje Nikolic wehrt gegen Yannis Tafer ab. (Bild: Keystone/EDDY RISCH)
St. Galler lassen die wenigen Möglichkeiten aus
Nur am fehlenden Glück lag es jedoch nicht, die St. Galler waren auch abgesehen von Tafers Chance nicht präzis genug: Ein Weitschuss von Martin Angha ging daneben (24. Minute), ein Kopfball (42.) und ein Freistoss (44.) von Tafer ebenfalls, Mohamed Gouaida traf das Tor auch nicht (58.) und den Versuch von Sejad Salihovic in der 80. Minute blockte Zuffi.
Der FCB hingegen erzielte aus gut neun Tormöglichkeiten drei Treffer – mit einer auf drei Positionen veränderten Startelf im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen die Grasshoppers. Neben Nikolic spielte Blas Riveros auf der linken Abwehrseite und Janko in der Angriffsspitze.
Riveros, zum ersten Mal seit Anfang Dezember wieder in der Anfangsformation, überzeugte nur in der Startphase. Und Matias Delgado, der in der 35. Minute aus der Distanz scheiterte und nach einer Stunde eine riesige Möglichkeit ausliess, zog ebenso einen bescheidenen Abend ein wie Mohamed Elyounoussi auch. Der Norweger vergab in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit eine Chance und rutschte kurz vor Spielende an einer Hereingabe von Michael Lang vorbei.
Vorbereitung auf die Cup-Partie gegen Winterthur
Ansonsten überzeugte der FCB geschlossen, hatte viel Zugriff auf das Spiel, den Gegner im Griff und am Ende die nächsten drei Punkte in der Tasche. Mit diesen geht der Meister in den Sonntag – und bereitet sich ab sofort auf die Cup-Partie gegen den FC Winterthur vor.
Am Mittwoch geht es auf der Schützenwiese um den Einzug in den Final. Gegen den Challenge-Ligisten, der am Samstag gegen den FC Wil 1:1 spielte – und bei dem Manuel Akanji, Mann des Abends in St. Gallen, fussballerisch gross geworden ist.
Manuel Akanji, Luca Zuffi, Djordje Nikolic und Michael Lang nach dem 22. Sieg des FCB:
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