Nach einem sechsmonatigen Leihgeschäft verlässt Giovanni Sio die französische Ligue 1 und kehrt am Montag beim FC Basel auf den Trainingsplatz zurück. Springt er nicht doch noch zu einem anderen Verein ab, kriegt Urs Fischer einen Stürmer, der von Marco Streller den Ritterschlag erhielt.
Der Donnerstagnachmittag gehörte dem neuen FCB-Trainer Urs Fischer. Und er gehörte ein wenig der Aufarbeitung der beendeten Beziehung zwischen dem Titelhalter und seinem jüngsten Meistertrainer Paulo Sousa.
Quasi in einem Nebensatz informierte Sportchef Georg Heitz im Rahmen der Trainervorstellung auch über zwei Personalien, die das Kader betreffen: Gaston Sauro, argentinischer Innenverteidiger, ausgeliehen an Catania Calcio, und Giovanni Sio, französischer Stürmer, ausgeliehen an den SC Bastia, kehren zum FC Basel zurück.
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Sauro wird im ersten Training unter Urs Fischer am Montag einer von mehreren Innenverteidigern sein; neben Walter Samuel (Vertragsverlängerung bis 2016), Marek Suchy, Manuel Akanji (Neuzugang vom FC Winterthur), Daniel Hoegh (Neuzugang von Odense), Ivan Ivanov (rekonvaleszent) und Arlind Ajeti, von dem sich der FCB wahrscheinlich trennen wird.
Bastia zieht die Kaufoption nicht
Und Giovanni Sio wird als 26-Jähriger der älteste Stürmer auf dem Trainingsplatz sein, sieht man vom Flügelspieler Shkelzen Gashi einmal ab. Sio wechselte in der Winterpause Leihweise zum SC Bastia in die französische Ligue 1, nachdem er unter Sousa gerade mal zu acht Einsätzen gekommen war, einmal in der Startelf.
Beim Zwölften der französischen Meisterschaft hat er 13 von 19 Ligapartien absolviert und dabei 5 Tore erzielt, im April gegen Stade de Reims sein letztes. Bastia hat die Kaufoption auf den französisch-ivorischen Doppelbürger nicht gezogen, darum kehrt der Nationalspieler der Elfenbeinküsten ans Rheinknie zurück.
Allerdings nur, wenn sich nicht noch die Begehren anderer Vereine konkretisieren. Gemäss der französischen Sportzeitung L’Equipe sollen Nantes und Montpellier an Sio interessiert sein.
Giovanni Sio könne im Sturm eine Variante neben Breel Embolo sein, sagt Marco Streller, der dem Torschützen hinterhereilt. (Bild: Giuseppe Esposito/ EQ Images)
Der FCB vermeldete in den vergangenen Wochen ausschliesslich Zuzüge in der Abwehr. Nach dem Karrierenende Marco Strellers braucht das Team aber auch in der Offensive zusätzliches Personal. Denn zwar ist Breel Embolo viel zuzutrauen, aber es wird für den 18-Jährigen gerade auch wegen dieser Erwartungen keine einfache Saison. Eine Saison der Bestätigung, der Jungnationalspieler wird auch mit schwierigen Momenten umzugehen haben.
Auf die Unterstützung Strellers auf dem Feld und in der Kabine wird Embolo nicht mehr zählen können, auf seinen grossen Fürsprecher muss er verzichten. Deswegen wäre es eine gute Meldung für Urs Fischer, wenn Sio definitiv zum Team stossen würde.
Der Ritterschlag
Kommt dazu, dass Sio bisher zwar nicht vorbehaltlos überzeugt hat beim FCB, dass dem Stürmer aber vom abgetretenen Streller höchstpersönlich ein fabulöses Zeugnis ausgestellt wird: «Giovanni Sio ist in meinen Augen der kompletteste Stürmer beim FCB», sagte Streller vor dem Ende der abgelaufenen Saison.
Wäre Sousa Trainer geblieben, hätte Sio wohl keine Chance auf Einsätze gehabt. Aber wie für den bisher enttäuschenden Yoichiro Kakitani gilt auch für Sio: Mit Fischer werden die Karten neu gemischt.
«Ich glaube, dass man Sio zusammen mit Embolo spielen lassen müsste», sagte Streller, als Sousas Abgang noch nicht beschlossen war. Dahinter könne er sich Kakitani, «der ein unglaubliches Potential hat», vorstellen und mit Albian Ajeti stehe zudem ein abschlussstarker Stürmer zur Verfügung.
Am Montag ist Trainingsauftakt. Und der lässt wahrscheinlich noch keine Schlüsse über zukünftige Aufstellungen zu. Aber der FCB hätte mit Sio eine weitere Option in der Offensive, die nach Strellers Abgang gehörig umgekrempelt wird.