Drei Punkte für ein bisschen Frieden unter dem Weihnachtsbaum

Seydou Doumbia, Andraz Sporar und Geoffroy Serey Dié fallen beim FC Basel für den letzten Match des Jahres aus. Und Marc Jankos Einsatz gegen den FC St. Gallen (Samstag, 20 Uhr) ist fraglich. Nach den Enttäuschungen in Bern und in der Champions League will sich Urs Fischer mit seiner Mannschaft mit einem Heimsieg in die dreiwöchigen Ferien verabschieden, und der Trainer sagt: «Es wird auf die Zähne gebissen.»

Seydou Doumbia, Andraz Sporar und Geoffroy Serey Dié fallen beim FC Basel für den letzten Match des Jahres aus. Und Marc Jankos Einsatz gegen den FC St. Gallen (Samstag, 20 Uhr) ist fraglich. Nach den Enttäuschungen in Bern und in der Champions League will sich Urs Fischer mit seiner Mannschaft mit einem Heimsieg in die dreiwöchigen Ferien verabschieden, und der Trainer sagt: «Es wird auf die Zähne gebissen.»

Schwarzer Freitag: Doumbia, Janko und Serey Dié brechen Training ab

Urs Fischer drohen vor dem letzten Spiel des Jahres die gelernten Stürmer auszugehen: Während Andraz Sporar (Adduktorenbeschwerden) ohnehin nur seperat ein paar Übungen machte und nicht zur Disposition stand, brachen Seydou Doumbia und Marc Janko am Freitag das Training ab. Doumbia hat Probleme mit einem Hüftbeugermuskel und fällt laut Trainer Urs Fischer für den Samstag gegen St. Gallen aus. Janko, der seine Oberschenkelmuskulatur spürt, beendete die Einheit eher als Vorsichtsmassnahme. «Für ihn sollte es reichen», hofft Fischer.

Mit einem entzündeten Fersenbein kommt auch der Einsatz von Geoffroy Serey Dié nicht in Frage, auch der Ivorer brach das Freitagstraining ab. Für den Ivorer steht in Luca Zuffi (oder Alexander Fransson) ein Eins-zu-Eins-Ersatz parat. In der Angriffsspitze würde ein Ausfall aller drei etatmässigen Stürmer zu einer Improvisation führen: Mohamed Elyounoussi, der diese Position in einem Testspiel im Sommer (gegen Zenit St. Petersburg) bekleidete, kommt in Frage oder Renato Steffen, der in London in der Champions League gemeinsam mit Doumbia den Angriff bildete.

Die Ausgangslage: Drei Punkte wider die Freudlosigkeit

Allen, die nach der erste Niederlage in der Super League in Bern und nach dem Aus im Europacup im Stimmungstief stecken: Der FC Basel ist unverändert Tabellenführer, und sein Vorsprung beträgt immer noch zwölf Punkte.

«Natürlich ist die Enttäuschung gross gewesen, nicht nur bei der Mannschaft, bei allen», sagt Urs Fischer drei Tage nach dem 1:4 gegen Arsenal im letzten Champions-League-Spiel, «aber mit solchen Niederlagen muss man umgehen können. Das ändert nichts an meiner Arbeit mit den Jungs.» Von einer «Trotzreaktion» will der Trainer nichts wissen, es ist das letzte Spiel nach einem beanspruchenden Jahr, vor allem für die Nationalspieler und insbesondere die EM-Fahrer in seinen Reihen: «Es wird noch einmal auf die Zähne gebissen, und wir wollen die bestmögliche Leistung abrufen. Das sind wir dem Club, den Leuten und den Fans schuldig.»

Das scheint auch unumgänglich, um einer gewissen Freudlosigkeit und den negativen Schwingungen entgegenzuwirken, mit denen Fussball-Basel aus diesem Spätjahr geht.

Was in den letzten Wochen und vor allem in den letzten Tagen auf den FC Basel und ihn als Trainer niedergeprasselt ist, davon liess sich der Cheftrainer in der letzten Vorschau-Medienzusammenkunft nichts anmerken. Auf die Aussenwahrnehmung des FCB in diesem Herbst angesprochen, meinte Fischer: «Schwierig für mich, das zu beurteilen.» Er habe immer wieder darauf hingewiesen, dass dem FC Basel «nichts geschenkt werde», dass die Mannschaft dafür, wie sie in der Tabelle dastehe, «Wochenende für Wochenende Leistung abrufen müsse». Aber, so Fischer: «Vielleicht hat man mir nicht zugehört. Vielleicht sieht das nicht jeder so wie ich.»

Der Gast: Sankt Galler Lauf

Dafür, wie schlecht es dem FC St. Gallen vor noch nicht allzu langer Zeit sportlich ergangen ist, kommt er mit frischem Schwung nach Basel: Drei Siege und zwei Unentschieden machen die Ostschweizer mit elf Punkten aus den letzten fünf Spielen zur Mannschaft mit dem aktuell viertbesten Lauf: hinter dem FCB (12 Punkte) sowie YB und Luzern (je 13).

Trainer Joe Zinnbauer war medial schon auf die Abschussrampe geschoben, hat aber seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. Dazu scheint auch ein Systemwechsel beigetragen zu haben: Mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette wurde mehr Stabilität errreicht.

«Sie haben hart zu beissen gehabt, aber jetzt sieht es so aus, als ob sie Form und System gefunden haben», sieht Urs Fischer den Gegner «auf einem guten Weg». Und er erinnert daran: «St. Gallen ist nicht gerade unser Lieblingsgegner.» Die Bilanz aus den letzten zweieinhalb Jahren lautet: fünf Basler Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen, darunter das 0:2 am 14. August 2014, die einzige Heimniederlage gegen die Sankt Galler seit deren Wiederaufstieg 2012.

» Die Bilanz des FC Basel gegen den FC St. Gallen

Am Samstag ist Zinnbauer gezwungen, sein gegenwärtiges Erfolgsrezept zu modifizieren: Captain Nzuzi Toko ist gelb-gesperrt und dürfte im Mittelfeldzentrum durch Alain Wiss ersetzt werden. Nach abgesessener Sperre kann Karim Haggui anstelle von Wiss wieder ins Abwehrzentrum rücken. Vorne fehlt der verletzte Danijel Aleksic; für ihn dürfte Roman Buess beginnen.

» Die Vorschau aus St. Galler Sicht

Zinnbauers Massgabe für das Gastspiel in Basel: «Wir wollen alles tun, um dort nicht zu verlieren.» Geschenke zum Fest (siehe oben) sind nicht zu erwarten – höchstens im Fanshop des FC St. Gallen:

(Bild: fcsg.ch)

Der Spieler im Fokus: Albian Ajeti

Im Januar 2016, noch 18-jährig, hat er den FC Basel verlassen, weil die Ungeduld zu gross wurde: Albian Ajeti. 479 Einsatzminuten (4 Tore, 5 Assists) hatte er unter Urs Fischer in vier Wettbewerben gesammelt, dann schloss er sich dem FC Augsburg an. Weil es beim Bundesligisten auch nur zu 36 Minuten gereicht hat, wurde er im Sommer zum FC St. Gallen ausgeliehen – was auch der FCB dem Spieler vor Jahresfrist vorgeschlagen hatte.

Nun trifft Ajeti für die Ostschweizer und hat mit vier Toren in den jüngsten fünf Spielen seinen massgeblichen Anteil am Aufschwung. Wie übrigens zwei weiterer Ex-Basler, Marco Aratore (total 4 Assists) und Roman Buess (18 Spiele, 7 Tore, 3 davon im Cup).

» Albian Ajeti – ein Abgewanderter kommt an

So geht es beim FC Basel im Jahr 2017 weiter

Nach dem Spiel am Samstag wird es noch einen kleinen Umtrunk geben, danach verstreuen sich die FCB-Profis in ihre Ferien. Trainingsauftakt im Jahr 2017 wird am Mittwoch, 4. Januar, sein. Vom 11. bis 21. Januar bestreitet der FCB sein Winter-Vorbereitungsprogramm wie schon in den letzten Jahren in Marbella. Die Fortsetzung der Super League ist auf das Wochenende 4./5. Februar mit einem Heimspiel gegen den FC Lugano terminiert, und im Schweizer Cup ist der Viertelfinal daheim gegen den FC Zürich auf Donnerstag, 2. März, angesetzt. (cok)

 

liveticker

fixtures

table

calendar

Nächster Artikel