Mit Megafonen und über Social Media musste der FCB seine Gäste im Stadion am Samstagabend informieren, dass das Spiel nicht stattfindet. Die Tonanlage war vom Stromausfall – dessen Ursache weiterhin unklar ist – ausser Gefecht gesetzt. Ein Versuch, die Zuschauer via Bandenwerbung zu erreichen scheiterte daran, dass dafür ein Internetzugang notwendig gewesen wäre, der ebenfalls ausgefallen war.
Zum Vorfall will der FC Basel aktuell nichts sagen. Denn zurzeit untersucht die Swiss Football League (SFL) die Spielabsage, die für den FCB in eine Forfait-Niederlage münden könnte.
Neben den Sanktionen der SFL erwartet den FCB weiterer Ärger. Denn auch die Basler Feuerpolizei ermittelt in der Sache. Ein Regelverstoss steht jetzt schon fest: Die Schweizer Brandschutzverordnung schreibt Stadien mit über 10’000 Zuschauerplätzen ein elektroakustisches Notfallwarnsystem vor – also eine Lautsprecheranlage. Der St.-Jakob-Park erfüllte diese Vorgabe am Samstag nur solange, wie es hell war. Aber kaum war das Licht aus, kam auch vom Stadionspeaker kein Pieps mehr.
Genau das wird dem FCB nun zum Problem. Auf Anfrage der TagesWoche schreibt der Leiter der Basler Feuerpolizei, Thomas Wohlrab:
«Bei Störung der allgemeinen Stromversorgung muss das Notfallwarnsystem sicherheitsstromversorgt während mindestens 30 Minuten weiterfunktionieren.»
Auch ohne Licht hätte der Stadionspeaker also zu hören sein müssen. Das war nicht der Fall.
Dem FCB drohen also weitere Strafen von der Basler Feuerpolizei. «Im Moment möchten wir nicht genauer sagen, wie die Sanktionen aussehen könnten», sagt Thomas Wohlrab. Sicher ist nur, dass der Mangel behoben werden muss. «Das ist oft nicht mit links zu erledigen, sondern oft schon Strafe genug.»
Der FCB muss den Fehler nun schnell beheben. Im nächsten halben Jahr unternimmt die Feuerpolizei eine Stichkontrolle. Dann muss der Stadionspeaker zu hören sein – ob die Gäste im Stadion die Spieler nun sehen können oder nicht.