Erinnerungen an ein 10:0, an Ottmar Hitzfeld und an eine Fusion: In den Sechzehntelfinals des Schweizer Cup trifft der FC Basel auswärts auf den 1.-Liga-Club Zug 94. Termin wird der 17. oder 18. September sein. Zweitligist SC Binningen empfängt den SC Brühl.
Prickelnde Paarungen hat die Auslosung der Cup-Sechzehntelfinals nicht ergeben. Einmal abgesehen vom Romandie-Derby zwischen Challenge-League-Rückkehrer Xamax Neuchâtel und dem FC Sion. Und der SC Binningen, neben dem FC Basel der zweite verbliebene Club aus der Region, wird für seinen Effort gegen Münsingen (2:1) mit einem weiteren Heimspiel belohnt und trifft als Vertreter der 2. Liga interregional auf den SC Brühl aus der Promotion League.
Die nächste Aufgabe für den FCB sieht auf dem Papier eine Spur einfacher aus als der Trip nach Rapperswil-Jona, wo er einen wackeren Gegner, Tabellenführer in der dritthöchsten Klasse, knapp und dank eines Treffers von Jean-Paul Boëtius mit 1:0 auf Distanz hielt.
Zug 94: Das Fusionsprodukt und der Star
In der zweiten Cup-Runde geht es für den Schweizer Serienmeister, der den Cup letztmals 2012 holte, nun in den Kanton Zug und gegen einen Gegner, der eine Liga tiefer als Rapperswil spielt: Zug 94, ein Fusionsprodukt von 1994 zwischen SC Zug und FC Zug.
Ähnlich ambitioniert wie Rapperswil ist auch das Zuger Projekt, zu dessen Aushängeschildern Hakan Yakin gehörte, ehe der Juniorentrainer im vergangenen Winter zum FC St. Gallen ging, um dort die U18 zu übernehmen. Nun schmücken sich die Zuger mit einem anderen prominenten Ex-Nationalspieler: Daniel Gygax, zuletzt in Le Mont in der Challenge League unterwegs und davor in Aarau und Luzern tätig.
Das Portal «Regiofussball» bezeichnet Zug als «schlafenden Riesen» und Gygax als Zugpferd in der Mannschaft des englischen Trainers Mark Adams.
Nach einem Sieg und einer Niederlage zum Saisonstart in der 1. Liga, Gruppe 2, stand der bald 35-jährige Gygax auch in der Startelf, die am vergangenen Mittwoch den neuen Cup-Wettbewerb im Baselbiet in Bubendorf eröffnete. Nach Pausenrückstand drehten die Zuger die Partie mit einem Doppelschlag kurz nach Seitenwechsel.
Basels höchster Cupsieg: 1992 ein 10:0 beim SC Zug
In seiner reichen Cupgeschichte ist der FC Basel erst einmal auf ein Zuger Team getroffen: 1993/94 als Nationalliga-B-Club. In der ersten Runde siegten die Basler am Zuger See gleich mit 10:0. Es ist in den 347 Cuppartien, die der FCB seit 1925 ausgetragen hat, der höchste Sieg nebst drei weiteren 10:0 gegen Dietikon (1929) sowie gegen die Berner Clubs Helvetia (1952) und Minerva (1969).
Blütezeiten erlebte der Fussball in Zug mit dem FC Zug in der Nationalliga B (1985/86 und 1989/90), vor allem aber mit dem SC Zug. Der war 1939/40 bis 1952/53 bereits einmal zweitklassig und schaffte als Neuling 1983 den Durchmarsch in die Nationalliga A. Unter dem ehemaligen FCB-Goalgetter Ottmar Hitzfeld, der damals in Zug seine erste, bewegte Trainerstation antrat, zu der legendäre Episoden mit dem Zuger Clubpräsidenten Werner Hofstetter gehören.
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Hitzfeld zog trotz Aufstiegs weiter zum FC Aarau, der SC Zug stieg gleich wieder ab und erlebte einen Niedergang, zu dem auch das Stängeli gehörte, das ihm der FC Basel im Schweizer Cup verpasste.
Wann der Sechzehntelfinal in Zug am Cup-Wochenende 17./18. September exakt angesetzt wird, hängt auch von der Gruppenauslosung der Champions League ab. Am Donnerstag, 25. August, erfährt der FC Basel seine Gegner und die Termine. Der erste Spieltag ist am Dienstag oder Mittwoch, 13./14. September, angesetzt, und anschliessend an die Cuprunde folgt bereits eine Mittwochsrunde in der Super League mit dem Auswärtsspiel des FCB in Lausanne.