Ein überragender Stocker und ein 17-Jähriger, der gegen Aarau seine Torpremiere feiert – die Einzelkritik

Valentin Stocker ist beim 5:0 gegen den FC Aarau der beste Basler, Davide Callà kommt gegen seine Ex-Mannschaft zu zwei Assists – und der 17-jährige Breel-Donald Embolo zu seinem ersten Tor für Rotblau.

Die Spieler des FC Basel mit Captain Marco Streller, vorne, freuen sich ueber das 1:0 beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Aarau am Sonntag, 16. Maerz 2014, im St. Jakob-Park Stadion in Basel. (KEYSTONE/ (Bild: Keystone/STEFFEN SCHMIDT)

Valentin Stocker ist beim 5:0 gegen den FC Aarau der beste Basler, Davide Callà kommt gegen seine Ex-Mannschaft zu zwei Assists – und der 17-jährige Breel-Donald Embolo zu seinem ersten Tor für Rotblau.


Momoll, dieses Tor lassen wir gelten. Valentin Stocker trifft zum 2:0.

Yann Sommer | 4,5
Hatte den anstrengendsten Moment, als er nach Breel-Donald Embolos Tor über das ganze Feld eilte, um den 17-Jährigen zu umarmen (-> Embolo). Musste ansonsten keinen einzigen Schuss auf sein Tor halten und kam so zwischen den beiden Salzburg-Spielen zu einer willkommen Ruhepartie.

Philipp Degen | 5
Lief die rechte Seite hoch und runter, hatte dabei aber weniger effektive Offensivaktionen als auch schon. Eine der Ausnahmen: Sein Treffer zum 4:0, bei dem er Davide Callàs Eckball mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel verwandelte. Arbeitete nach hinten souverän, wobei die linke Angriffsseite der Aarauer ihm das Leben nicht sonderlich schwer machte.

Fabian Frei | 4,5
Wurde von Murat Yakin wieder in die Innenverteidigung beordert, wo er seine Aufgaben neben Marek Suchy ohne gröbere Fehler erledigte. Einige lange Bälle in die Spitzen blieben sein einziger Einfluss im Spiel nach vorne.

Marek Suchy | 5
Erzielte nach Valentin Stockers Eckball sein erstes Ligator für den FCB und krönte damit nicht nur seine wiederum starke Partie, sondern auch seine guten Leistungen der jüngsten Vergangenheit. Spielte ansonsten den einen oder anderen weiten Ball und hatte seinen schwächsten Moment bei einem dummen Ballverlust, der jedoch ohne Folgen blieb.

Naser Aliji | 4
Kam zu seinem ersten Einsatz in der Meisterschaft – und das von Beginn weg. Brachte sich gleich mit einer guten Flanke ein, wirkte danach aber nicht richtig ins Spiel eingebunden. Entweder kamen die Pässe der Mitspieler zu unpräzise – oder der 20-Jährige stand jeweils woanders, als es im Fanionteam üblich ist.

Davide Callà | 5
Erwischte seine ehemaligen Teamkollegen gleich dreifach schmerzhaft: mit seinen zwei Eckbällen, die zum 3:0 (-> Sio) und 4:0 (-> P. Degen) führten – und als er bei einem direkten Freistoss Sven Lüscher, den besten Assistgeber der Liga, ins Gesicht traf, der sich darauf hin auswechseln lassen musste.

Mohamed Elneny | 5
Zeigte den zweitbesten Schuss, seit er beim FC Basel spielt: Doch wie im Viertelfinalrückspiel der Europa League gegen Tottenham – bei seinem besten Schuss – fehlten Zentimeter seinem ersten Tor für Rotblau. War ansonsten als Ballverteiler im Mittelfeld auffälliger als auch schon.

Geoffroy Serey Die | 5
Stand mit einem feinen Ball auf Stocker am Ursprung des 2:0. Ohnehin zeigten die beiden, dass sie gut miteinander harmonieren. Der fehlerfreie Ivorer, der sich ein verbissenes Duell mit dem Ex-Basler Stephan Andrist lieferte, machte in der 85. Minute dem späteren Torschützen Embolo Platz.

Giovanni Sio | 4,5
Provozierte mit einen Schuss Nauris Bulvitis’ Eigentor, wobei sein Versuch am Ziel vorbeigeflogen wäre. War ansonsten in einem Dreimannsturm mit Marco Streller und Valentin Stocker viel unterwegs, verliess aber in der 54. Minute angeschlagen den Platz für Matias Delgado.

Marco Streller | 4,5
Wiederholte, was er beim Einspielen geübt hatte: Die direkte Abnahme hoher Bälle von der Seite. Versenkte die Vorlage von Stocker im Spiel dann allerdings nicht und dürfte von dieser Partie vor allem eines in Erinnerung behalten: das erste Tor von Embolo, über den er sagt: «Es ist ja unglaublich, was der für einen Jahrgang hat.»

Valentin Stocker | 5,5
War an fast allen Offensivaktionen der Basler beteiligt und auf beiden Seiten sowie in der Mitte anzutreffen. Bereitete Suchys 1:0 mit einem Eckball vor und bewies danach beim 2:0 sein stupendes Ballgefühl bei der Brustannahme, welcher er einen Schuss aus spitzem Winkel in die weite Ecke folgen liess: sein sechster Meisterschaftstreffer. Verliess in der 67. Minute für David Degen das Feld.

Matias Delgado | 4
Kam in der 54. Minute für Sio und fügte sich gleich mit einem No-look-Fehlpass ins Basler Gefüge ein. Steigerte sich danach und verteilte den einen oder anderen Ball vielversprechend. Ansonsten einmal mehr mit überschaubarem Einfluss in der Offensive.

David Degen | 4,5
Ersetzte Stocker in der 67. Minute und war zusammen mit Bruder Philipp auf der rechten Seite für die Beackerung des Rasens zuständig. Hatte in seinem erst achten Super-League-Einsatz dieser Saison einen lichten Moment, als er den perfekten langen Pass auf Embolo spielte.

Breel-Donald Embolo |
Wurde mit seinem Treffer zum 5:0 zum viertjüngsten Torschützen in der Geschichte der höchsten Schweizer Spielklasse. Verarbeitete dabei den weiten Ball von David Degen gekonnt und bezwang Lars Unnerstall sicher. Zeigte seine einzige Unsicherheit, als er nach der Partie nicht mehr wusste: Wohin mit mir? Leider zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,7
Nicht eingesetzt beim FCB: Mirko Salvi, Arlind Ajeti, Gaston Sauro und Albian Ajeti

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