Hoffen auf die jüngsten Resultate und ein gut gefülltes Stadion

Am Samstag empfängt der FC Thun den FC Basel (17.45 Uhr). Die Berner Oberländer, nach wie vor mit Geldsorgen, mobilisieren alles, um möglichst viele Zuschauer in der Stockhornarena zu begrüssen. Schliesslich ist es das 99. Spiel in diesem von Bergen umgebenen Kleinstadion.

Der Thuner Trainer Jeff Saibene im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Thun, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 1. Oktober 2016. (KEYSTONE/Anthony Anex)

(Bild: Keystone/ANTHONY ANEX)

Am Samstag empfängt der FC Thun den FC Basel (17.45 Uhr). Die Berner Oberländer, nach wie vor mit Geldsorgen, mobilisieren alles, um möglichst viele Zuschauer in der Stockhornarena zu begrüssen. Schliesslich ist es das 99. Spiel in diesem von Bergen umgebenen Kleinstadion.

Man mag sich kaum vorstellen, wie es Ende Februar zu und her gehen wird. Dann wird der FC Thun gegen den FC Vaduz sein 100. Heimspiel in der kleinen aber feinen Stockhornarena austragen. Und schon für die 99. Partie, gegen den FC Basel am Samstag (17.45 Uhr), plant der Achte der Super League jede Menge Attraktivitäten für seinen Anhang.

Die Einlaufkinder werden 99 Luftballone in Herzform in den Berner Oberländer Himmel steigen lassen, auf 99 Zuschauer wartet ein Überraschungspreis und die «FC-Thun-Night», an der zuweilen auch Spieler als Musiker auftreten, ist für 99 anstatt 150 Franken zu geniessen – obschon beim Verein mit Geldsorgen rund eine Dreiviertelmillion fehlt, um das Spendenziel von zwei Millionen bis Ende Saison zu erreichen.

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Immerhin ist der Konkurs im Moment kein Thema mehr. Doch die Thuner mobilisieren weiterhin alle erdenklichen Kräfte, um die Massen anzulocken und Mittel zu generieren. An diesem Samstag kommt ihnen zugute, dass nicht irgendeine Mannschaft zu Gast ist, sondern der Schweizer Meister aus Basel. Dieser garantiert seit Jahren, dass regelmässig mehr Zuschauer als die durchschnittlich 5’300 in die Stockhornarena kommen.

Ein ruhiger Transferwinter hält das Thuner Team zusammen

«Es wäre schön, wieder einmal in einem richtig gut gefüllten Stadion zu spielen», sagt Jeff Saibene, Trainer der Berner Oberländer, die wie der FCB mit einem Sieg in die Rückrunde gestartet sind. «Das war ein souveräner Auftritt, der uns für das Spiel gegen Basel Vertrauen gibt», ist Saibene überzeugt.

Im Letzigrund erzielte Dejan Sorgic gegen die Grasshoppers das einzige Tor der Partie. Der schweizerisch-serbische Mittelstürmer ist mit fünf Treffern neben Christian Fassnacht der erfolgreichste Torschütze. Und einer von zehn Spielern, die im Sommer nach Thun gewechselt sind.




Das Tor des Spiels: Dejan Sorgic (rechts) erzielt gegen die Grasshoppers das entscheidende 1:0. (Bild: WALTER BIERI)

Im Winter hat sich beim einstigen Champions-League-Teilnehmer in Sachen Transfers derweil wenig getan: Nicolas Bürgy von den Young Boys hat sich leihweise den Thunern angeschlossen und der Brasilianer Carlinhos ist in die oberste portugiesische gewechselt.

Ansonsten ist Jeff Saibenes Team zusammengeblieben. Damit betrifft der grösste anstehende Wechsel den Cheftrainer selbst. Im Januar gab der Verein bekannt, dass Saibene Ende Saison sein Amt niederlegen wird. Assistent Marc Schneider, der bereits nach Urs Fischers Wechsel zum FCB die Thuner vorübergehend betreut hatte, wird in der Saison 2017/18 erstmals einen Posten als Cheftrainer übernehmen.

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Drei Punkte aus den letzten vier Spielen gegen Basel

Der Grund für Saibenes Rücktritt liegt auch im sportlichen Abschneiden in der Vorrunde. Zwischen der sechsten und der elften Runde standen die Thuner am Tabellenende. Nach Siegen gegen Lausanne und Vaduz (Runde elf und zwölf) sowie zuletzt gegen die Grasshoppers haben sich Trainer und Mannschaft etwas aufgefangen.

Und am Samstag ist die Chance durchaus gegeben, dass dem erfolgreichen Start in die Rückrunde ein weiteres Kapitel folgt. Zumindest beim Blick auf die jüngere Vergangenheit: Zwar liegt der letzte Thuner Sieg gegen den FC Basel über vier Jahre zurück. Doch in den letzten vier Partien holten die Berner Oberländer gegen den Meister drei Unentschieden. Zuletzt im Oktober letzten Jahres, als im St.-Jakob-Park erst Davide Callàs Tor in der 90. Minute den Baslern einen Punkt rettete und den FCB vor einer «Riesenblamage» rettete.



Basler Davide Calla jubelt nach seinem 1:1, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Thun, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 1. Oktober 2016. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Jubel, wie ihn der FC Basel kaum je erlebt in der Super League: Selten muss ein Spieler in der 90. Minute dafür sorgen, dass der Meister wenigstens einen Punkt nach Hause nimmt. Davide Calla nach dem 1:1 gegen den FC Thun. (Bild: Keystone/ANTHONY ANEX)

«Wir waren so nahe dran», erinnert sich Saibene an diese Szenen, «das zeigt, dass auch gegen Basel immer alles möglich ist. Auch wenn dafür natürlich einiges zusammen kommen muss. Wir brauchen Glück, wir müssen effizienter sein als noch gegen die Grasshoppers.»

Es ist also angerichtet für ein feines Fussballfest im Berner Oberland. Hingehen lohnt sich jedenfalls. Und wem das Geschehen auf dem Platz nicht ausreicht, der findet vor dem Stadion sicherlich einen passenden Zeitvertreib.

 

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