Während die erste Mannschaft positive Schlagzeilen macht und die Chancen auf die Playoffs wahrt, kommt es in der Führungsetage zu gewichtigen Abgängen. Daniel Schnellmann ersetzt per sofort Christian Müller als Geschäftsführer beim EHC Basel. Das merkt auch die erste Mannschaft.
Nachdem die 1.-Liga-Mannschaft des EHC Basel am Samstag den Leader aus Burgdorf besiegt hatte, stand am Dienstag in Aarau bereits das nächste Spiel an. Mit fünf Siegen aus sieben Spielen hatte das Team seine Chancen auf die Playoffs in der Quali-Masterround deutlich erhöht. Trotz der 2:4-Niederlage in Aarau haben Peter Salmik und seine Spieler es in den verbleibenden zwei Matches – einen davon gegen den inferioren EHC Belp – in den eigenen Händen, das Saisonziel zu erreichen.
Just in diesem Moment also, in dem es sportlich wenig zu diskutieren gibt, vermeldet die Medienstelle des EHC den Abgang von Christian Müller. Müller hatte zuletzt mehrere Funktionen inne. Er war Geschäftsführer und Vize-Präsident des Clubs und zudem Verwaltungsrat der Nachwuchs AG. Von all diesen Ämtern tritt er nun zurück.
Auf Anfrage der TagesWoche sagt Müller: «Ich mache den Weg frei. Ich bin von allen Ämtern zurückgetreten worden.» Offensichtlich bestanden seit einiger Zeit Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Vorstands. Nach Weihnachten gab es dann Diskussionen über eine Trennung. Im Vorstand sollte es zu Änderungen kommen. Aus Müllers Sicht: «Da gewinnt immer eine Seite. So ist nun die Hälfte des Vorstands zurückgetreten.»
Daniel Schnellmann neuer Geschäftsführer
Neben Müller sind auch Nachwuchschef Daniel Baur und die Frauenverantwortliche Tanja Kiefer aus dem Vorstand zurückgetreten. Dieser ist nun theoretisch nicht mehr handlungsfähig. Gemäss den im Dezember aktualisierten Statuten setzt sich der Vorstand aus 5 bis 15 Mitgliedern zusammen.
Im Vorstand verbleiben Präsident Hans-Peter Gerber, Finanzchef Jean-Jacques Bachelut und Reto Waldmeier, der für den Nachwuchs und die Ausbildung zuständig ist. Der Posten des Geschäftsführers wird mit Daniel Schnellmann, dem Vater von Verteidiger Joshua Schnellmann, neubesetzt. Schellmann sagt, dass er bereits vor einigen Monaten angefragt worden sei, ob er sich für diese Aufgabe interessiere.
Er hat als Nachwuchstrainer und Präsident des EHC Rheinfelden bereits Erfahrungen im regionalen Eishockey gesammelt. Nun fällt ihm die schwierige Aufgabe zu, in Basel und Umgebung Sponsoren für den Sport zu finden.
Ein wirtschaftlich gesunder EHC als Ziel
Der neue Geschäftsführer setzt als Erstes bei seiner eigenen Funktion an. Das Arbeitspensum sei nicht festgeschrieben. Seine erste Aufgabe sei es, zu evaluieren, wie viel Arbeitszeit für das Amt des Geschäftsführers überhaupt aufgewendet werden soll. «Ich bin bereit, 100 Prozent für den EHC zu arbeiten.»
Das wirtschaftliche Ziel ist klar und heisst Stabilität. Der EHC Basel KLH und die Nachwuchs AG sollen konsolidiert werden. Ende Jahr soll in der Rechnung eine schwarze Null stehen. Schnellmann sieht seine Aufgaben aber nicht nur im finanziellen Bereich. Er möchte auch sein Eishockey-Know-how einbringen und plant mit Sportchef Reto Waldmeier und Routinier und Rückkehrer Oli Schäublin die Mannschaft für die nächste Saison.
In diesem Bereich wird der Geschäftsführer wohl auch bei den Diskussionen rund um die Zukunft von Peter Salmik mitreden. Der Vertrag des Trainers der ersten Mannschaft läuft im Sommer aus.
Salmik sagt, der Wechsel im Management habe keine Auswirkung auf seine Arbeit. Das Team merke aber, dass es im Club seit Längerem knistere. Das sei auch oft Thema in der Kabine.
Für die junge Mannschaft gibt es im Moment Wichtigeres. Es gilt, die Konzentration auf das Auswärtsspiel gegen den EHC Belp (Samstag, 6.2., 17.15 Uhr) zu richten. Am 9. Februar findet dann das letzte Spiel der Quali-Masterround statt. Das Duell mit dem EHC Adelboden könnte zu einem Endspiel um den Playoff-Einzug werden – mit oder ohne kompletten Vorstand.