Der SV Muttenz hat zum ersten Mal die Achtelfinals im Schweizer Cup erreicht und mit dem FC Basel das grosse Los gezogen. Für den FCB ist es am 28. Oktober das nächstmögliche Auswärtsspiel, und die Muttenzer betreiben einen grossen Aufwand für ihr «Jahrhundertspiel» auf dem Sportplatz Margelacker.
Am 28. Oktober spielt der FC Basel im Schweizer Cup auswärts gegen den SV Muttenz. «Auswärts» bedeutet bei diesem Spiel jedoch nur 1,5 Kilometer vom eigenen Stadion entfernt. Der SV Muttenz aus der 2. Liga interregional trägt seine Heimspiele auf dem Sportplatz Margelacker aus und ändert dies auch für das Spiel gegen den grossen FCB nicht.
«Für uns war von Anfang an klar, dass wir das Spiel in Muttenz durchführen wollen», sagt Clubpräsident Manfred Wieland. Weder vonseiten der Gemeinde, noch vom Kanton oder vom Verband habe es dagegen Einwände gegeben. «Alle Beteiligten sind begeistert und freuen sich auf das Spiel», so der Präsident.
Die Heimspielstätte der Baselbieter wird für das Spiel gegen den FCB ausgebaut. Wieland geht mit den geplanten Zusatztribünen von einer Kapazität von etwa 5500 Zuschauern aus. Mit dem erwarteten ausverkauften Haus könnte damit der Muttenzer Zuschauerrekord aus dem Jahr 1977 egalisiert werden, als der FC Zürich in der Runde der letzten 32 im Cup vor 5500 Augenzeugen zu Gast war.
Erfahrungen aus dem YB-Spiel
Bei der Planung der Zusatztribünen mussten Wieland und seine Helfer nicht bei null beginnen. Bereits für das Spiel gegen YB in der zweiten Cuprunde vor drei Jahren wurde der ganze Margelacker für die grosse Fussballbühne vorbereitet. «Vor drei Jahren war für uns alles neu, und wir mussten uns in die Reglemente einlesen. Dieses Jahr können wir die Pläne von damals aus der Schublade ziehen und leicht anpassen.»
Das Spiel gegen YB war vom Verband als Hochrisikospiel eingestuft worden. Nur durch die Übernahme der Sicherheitskosten durch den Kanton wurde das Spiel gegen den Super-League-Vertreter aus der Hauptstadt überhaupt möglich gemacht.
Sorgen um rivalisierende Fangruppen müssen die Veranstalter beim Spiel gegen Basel keine haben. Und auch auf dem Feld sollte es nicht zu ruppig zu und her gehen. Sandro Kamber, der Trainer der Muttenzer, spricht von einem «Spiel unter Freunden».
Er und einige seiner Spieler haben Basler Vergangenheit. Kamber war Assistenztrainer bei der U21 des FC Basel und kennt aus dieser Zeit viele Leute aus dem Staff des FCB. Seine Spieler durchliefen teilweise die Basler Nachwuchsausbildung und spielten in den U-Mannschaften, ehe sie an einer der Hürden zum Profisport scheiterten und bei anderen Vereinen unterkamen. Mit Cedric Haas stiess ein Spieler gar erst vor dieser Saison von der U18 des FCB zum SV Muttenz.
Jahrhundertspiel für den SV Muttenz
Die sportliche Dimension des Spiels steht für Präsident Wieland im Hintergrund und auch wirtschaftlich wird das Spiel keinen grossen Stellenwert haben. Die Einnahmen aus Ticketverkauf und Gastronomie und die Ausgaben für die Zusatztribünen und Sicherheit sollten sich in etwa die Waage halten, hofft er.
Die historische und emotionale Bedeutung des Spiels für den Club ist jedoch immens. Zum ersten Mal spielt der SV Muttenz im Achtelfinal des Cups und zum ersten Mal kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit dem FC Basel in einem Wettbewerbsspiel. Der Präsident spricht von einem Jahrhundertspiel für den Baselbieter Verein und freut sich über das Interesse der ganzen Region.
Von der Vorfreude der Mannschaft auf den FC Basel zeugt ein Youtube-Video, das Kamber auf der Heimfahrt von der Zweitrundenbegegnung gegen Bulle aufgenommen hat.