Was sich als Endspiel um die Playoffs angekündigt hat, wird zu einem unwichtigen Trainingsspiel. Am Nachmittag vor der Partie gegen die Adelbodner erfahren die Basler, dass sie aufgrund eines Lizenzvergehens der Argovia Stars als Playoff-Teilnehmer feststehen. In der K.o.-Runde trifft der EHC Basel ab Samstag auf den EHC Thun.
Am Dienstagabend war in der St.-Jakob-Arena das entscheidende Spiel um den Playoff-Einzug zwischen dem EHC Basel und dem EHC Adelboden angesetzt. Die Gäste aus Adelboden hätten die Basler mit einem Sieg abfangen und in die K.o.-Runde einziehen können. Doch eine Information des Verbands am Nachmittag änderte die Ausgangslage dieser 1.-Liga-Partie.
Ein früheres Spiel, das die Argovia Stars gegen Basel gewonnen hatten, wird neu als Forfait-Sieg für Basel gewertet, weil die Aargauer einen nicht spielberechtigten Junior eingesetzt hatten. Basel hat damit drei Punkte mehr auf dem Konto. Die Adelbodner erfuhren auf der Anreise nach Basel, dass sie somit keine Chancen mehr auf die Playoffs hatten. Peter Schranz, der Coach der Berner Oberländer, wusste eine Stunde vor Spielbeginn noch nicht, ob die Forfait-Punkte dem EHC Basel tatsächlich gutgeschrieben würden, und machte seinem Ärger in einem Video-Interview mit der «Jungfrau Zeitung» Luft.
Unaufgeregter Start, überflüssiges Schlussdrittel
Der Ärger des Trainers half nichts. Das letzte Qualifikationsspiel verlor seinen Alles-oder-nichts-Charakter. Die Motivation des Gästeteams war im Keller.
Das war dem Spiel in der Folge anzusehen. Der Eindruck, die Berner hätten es den Baslern schwerer machen und sich mehr in die Zweikämpfe reinbeissen können, liess die 665 Zuschauer nicht los. So notierten die Schiedsrichter beispielsweise im gesamten Spiel keine Strafe für die Gäste.
Rony Spreyermann bejubelt mit dem 6:1 sein drittes Tor des Abends und damit die Entscheidung im Spiel gegen Adelboden. (Bild: Christoph Perren)
Das Startdrittel ging ohne grosse Aufreger mit 2:0 an das Team von Peter Salmik. Den Adelbodner Anschlusstreffer kurz nach Wiederbeginn beantwortete das Heimteam im zweiten Drittel mit vier Toren. Damit wurde das Schlussdrittel eines bereits bedeutungslosen Spiels zum Auslaufen.
Ein Wermutstropfen für Salmik ist kurz vor Beginn der Playoffs der Ausfall von Remo Hunziker. Der Stürmer mit 33 Scorer-Punkten verletzte sich bei einem Check am Knie. Ein MRI soll noch am Mittwoch Klarheit schaffen, ob Hunziker in den Playoffs einsatzbereit ist. «Sein Ausfall wäre ein grosser Verlust für unser Spiel», sagt der Trainer.
In den Playoffs wartet der EHC Thun
Da der EHC Burgdorf in Aarau verlor, kletterte der EHC Basel auf den zweiten Rang seiner Gruppe und steht in der Gesamtabrechnung auf dem siebten Platz der Liga. Die Basler treffen damit in den Playoffs auf das zweitplatzierte Thun.
Statt im Strichkampf befindet sich der EHC Basel dank der Forfait-Punkte nun auf dem zweiten Platz der Quali-Masterround. (Bild: Screenshot Game-Center sihf.ch)
«Wir sind vielleicht so etwas wie der Angstgegner von Thun», sagt Trainer Salmik. Bei den Direktbegegnungen in der Qualifikationsrunde gingen vier von sechs Punkten auf das Konto seines Teams. Nach einer Niederlage im Penaltyschiessen auf der Kunsteisbahn Grabengut in Thun siegten die Basler zu Hause knapp durch ein Powerplay-Tor von Joshua Schnellmann fünf Minuten vor Spielende.
Nun reisen die Basler in das Berner Oberland: Der EHC Basel tritt am Samstag in Thun zum ersten Playoff-Spiel an. Am Fasnachtsdienstag folgt das Heimspiel in der Best-of-five-Serie (20.15 Uhr, St.-Jakob-Arena).
Coach Salmik sieht die Chancen seines Teams intakt: «Thun ist zwar Zweiter der Liga, aber in den Playoffs gelten andere Gesetze. Da kann man jeden schlagen.» Das entscheidende Element ist für ihn die defensive Leistung. Sein Team müsse konzentriert sein und in der Verteidigung keine vermeidbaren Fehler machen. «Wenn wir einen guten Tag haben und der Torhüter wieder so stark spielt, haben wir Chancen, Thun zu schlagen.»
Zuschauer: 665
Basel: Osterwalder; Schäublin, Asal; Mäder, Schlegel; Cederbaum, Schnellmann; Voegelin, Lanz, Schmerda; Morand, Spreyermann, Guantario; Meyer, Di Biase, Hunziker; Fritz.
Strafen: 3x 2 Minuten gegen Basel