Wicky sieht keine Anzeichen von Schlendrian

Am Mittwoch (20 Uhr) spielt der FC Basel im St.-Jakob-Park gegen die Grasshoppers, die dringend Punkte brauchen. Das ist Warnung genug für Basels Trainer Raphael Wicky. 

Zufriedener Raphael Wicky (Mitte): Der Trainer des FC Basel gratuliert Geoffroy Serey Dié nach dessen Leistung gegen den FC Lausanne-Sport, nachdem der FC Basel im sechsten Spiel ohne Niederlage den 14. Punkt gewonnen hat.

Die Ausgangslage: Spiel für Spiel Richtung Saisonende

Während die halbe Liga im Abstiegskampf steckt, hangelt sich der FC Basel von Spiel zu Spiel in Richtung Saisonende. Sieben Partien stehen noch an, aktuell jene gegen die Grasshoppers in der zweiten «Englischen Woche» in Folge. Am Mittwochabend (20 Uhr) sind die Zürcher zu Gast im St.-Jakob-Park und spielen um das «sportliche Überleben», wie Basels Trainer Raphael Wicky es nennt.

Die prekäre Lage des Rekordmeisters (siehe unten) macht diesen laut Wicky gefährlich: «Teams in dieser Lage treten extrem fokussiert auf.» Er wolle damit nicht implizieren, dass seine Mannschaft nicht fokussiert sei, weil sich am zweiten Schlussrang der Basler kaum mehr etwas ändern dürfte. Vielmehr sagt Wicky: «Ich sehe keine Anzeichen von Schlendrian.»

Wicky spürt Freude und Lust bei seiner Mannschaft

Seit sechs Spielen ist der FC Basel ungeschlagen, viermal hat er dabei gewonnen. Nur ab Herbst bis Jahresende war der bald abtretende Meister erfolgreicher (neun Siege in elf Spielen).

Wicky sagt: «Ich spüre eine Mannschaft, die Freude hat und die sich findet. Wir lassen nicht nach, sondern haben Lust, die Spiele zu gewinnen.» 23’200 Menschen wollen diese Mannschaft gegen GC sehen, das jedenfalls der Vorverkaufsstand am Freitagmittag.

Mögliche Aufstellung:

Léo Lacroix kehrt ins Kader zurück, nachdem er das Spiel gegen Lausanne mit Kniebeschwerden verpasst hat. Dank dieser Rückkehr könnte Raphael Wicky wieder auf eine zuletzt erfolgreiche 3-4-3-Grundordnung setzen:

Vaclik – Suchy, Lacroix, Frei – Lang, Serey Dié, Campo, Riveros – Stocker, Ajeti, Elyounoussi.

Abwesende Spieler:

  • Taulant Xhaka (Bänderriss im Knie),
  • Eder Balanta (im Aufbau, zurück im Mannschaftstraining),
  • Luca Zuffi (nach Krankheit noch nicht hundertprozentig fit).

Bei der nächsten gelben Karte gesperrt:

  • Taulant Xhaka (elf gelbe Karten),
  • Michael Lang, Eder Balanta, Valentin Stocker (je drei gelbe Karten).

Die Grasshoppers: Es droht der erste Abstieg seit 1949

Man hätte möglicherweise eine Menge Geld gewinnen können mit der Wette, dass nach drei Saisonvierteln GC und nicht der FC Sion am meisten von Unruhe gebeutelt wird. Während bei den Wallisern unter dem Trainer Maurizio Jacobacci Ruhe eingekehrt ist und sich das Team sportlich gefangen hat (14 Punkte aus 9 Spielen), befinden sich die Grasshoppers im freien Fall.

Seit sechs Spielen warten die Zürcher auf einen Erfolg. Und die Entlassung des Trainers Murat Yakin, begleitet von ohrenbetäubenden Nebengeräuschen, hat noch nichts gebracht: Im ersten Spiel unter Interimscoach Mathias Walther verlor GC gegen den FC St. Gallen 1:2. Auf Rang 6 trennt Blauweiss ein einziger Punkt vom Abstiegsplatz.

So eng war es seit Einführung der Super League am Tabellenende nie:

Sieben Spiele bleiben den Grasshoppers, um nicht noch auf den letzten Tabellenplatz abzurutschen. Der Gang in die Challenge League wäre eine Schmach für den Rekordmeister – und der erste Abstieg seit 1949.

Zu allem Übel kommt, dass sich Marko Basic im Spiel gegen den FC St. Gallen verletzt hat. Der Captain und unumstrittene Stammspieler im zentralen Mittelfeld zog sich einen Kreuzbandriss, den zweiten in dieser Saison, und eine Meniskusverletzung am rechten Knie zu. Die Saison ist für den Kroaten zu Ende.

https://tageswoche.ch/sport/und-ausgerechnet-jetzt-gehts-zum-fcb/

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