Das Areal am Walkeweg ist ein eher wenig bekannter Flecken in Basel, fast schon verwunschen, und auf jeden Fall so gelegen, dass man kaum zufällig dran vorbeikommt. Wer nicht gerade einen Familiengarten beackert oder von der Tramstation Dreispitz zum St.-Jakob-Park und zum FC Basel pilgert, hat womöglich noch nie einen Fuss dorthin gesetzt.
Doch das soll sich ändern. Das Land gehört dem Kanton Basel-Stadt und der verfolgt seit der Zonenplanrevision 2014 das Ziel, auf dem Areal ein neues Wohnquartier zu errichten. In diesem Planungsprozess ist die Verwaltung nun einen wichtigen Schritt weitergekommen. Am Montagabend wurde das Ergebnis eines städtebaulichen Studienauftrages präsentiert.
Der Vorschlag des Zürcher Architekturbüros Camponovo Baumgartner hat das Beurteilungsgremium am meisten überzeugt. Eine «kleinteilige und vielfältige Wohnlandschaft» solle entstehen, berichtete Kantonsbaumeister Beat Aeberhard. So wollen die Architekten sowohl dreistöckige Einfamilienhäuser bauen als auch Gebäude mit bis zu neun Geschossen.
Herz des neuen Quartiers wird eine neue Primarschule mit Kindergarten und Doppelturnhalle für zwei Klassenzüge. Der zugehörige Pausenplatz dient gleichzeitig als zentraler Freiraum und ist öffentlich zugänglich.
Der Kanton hat ziemlich genaue Vorstellungen für das neue Quartier am Walkeweg. Das ganze Projekt steht unter dem Motto «low cost – low energy». Die neuen Wohnungen sollen verhältnismässig günstig werden, sagt Aeberhard. Um dann sogleich anzufügen, dass Immobilien Basel-Stadt natürlich trotzdem eine «marktgerechte Rendite» erwarte.
Gemeinschaftsräume für tiefe Wohnkosten
Beim Bauen selbst lassen sich die Kosten nur begrenzt senken. Deshalb sollen die neuen Gebäude vor allem im Unterhalt günstig sein. So werden etwa die Wohnflächen minimiert und durch zahlreiche gemeinschaftlich nutzbare Räume ergänzt. Ausserdem werden die mehrgeschossigen Gebäude durch Aussentreppen erschlossen. Auf diese Weise kann die Fläche, die beheizt werden, muss weiter reduziert werden.
Klare Vorstellungen haben die Planer des Kantons auch in Sachen Auto. Es solle ein «autoarmes Wohnquartier» entstehen, sagt Aeberhard. Entsprechende Auflagen an die Investoren werden in die Baurechtsverträge geschrieben.
Nun geht es an die Ausarbeitung eines Bebauungsplanes, der dann der Regierung vorgelegt wird. Die Planer können sich etwas Zeit lassen, denn noch befinden sich auf dem Areal die Familiengärten, deren Verträge teilweise noch bis 2025 laufen. Auch muss das gesamte Erdreich im Rahmen einer Altlastensanierung bis auf etwa sechs Meter Tiefe abgetragen werden.