Seit 2016 gibt es auf der Basler Allmend keine weissen Gratis-Parkplätze mehr. Von 2011 an wurden alle Plätze der blauen Zone zugeteilt oder mit Parkuhren versehen. Diese Parkraumbewirtschaftung, wie es auf Amtsdeutsch heisst, und mehr oder weniger objektive Meldungen über den Abbau von Parkplätzen haben in den vergangenen Jahren für heftige Diskussionen gesorgt.
Das Bau- und Verkehrsdepartement hat die Parkraumbewirtschaftung nun einer Wirkungskontrolle unterziehen lassen. Das Fazit des Schlussberichts der Rapp Trans AG ist positiv – allerdings mit einigen Abstrichen:
- Die Auslastung der Parkplätze und damit der Parkplatzdruck hat generell leicht abgenommen. Allerdings wird die Situation in den dicht bebauten Wohnquartieren (Gundeli, St. Johann, Matthäus) nach wie vor als «mangelhaft» bezeichnet. In diesen Quartieren werden mehr Anwohnerparkkarten verkauft als Strassenparkplätze zur Verfügung stehen.
- Die Situation für die Anwohnerinnen und Anwohner hat sich verbessert: Die Zahl der Parkierenden mit Anwohnerparkkarten hat deutlich zugenommen, während der Anteil von Pendlern und Besuchern ebenso deutlich zurückgegangen ist. Das Wettsteinquartier ist hier die grosse Ausnahme der Regel.
- Im Normalfall finden Autofahrerinnen und Autofahrer innerhalb von zwei bis fünf Minuten einen Parkplatz. In Einzelfällen kann die Parkplatzsuche aber bis zu 15 Minuten dauern.
Suchzeiten haben sich verringert
Bei Parkplatzsuchverkehr nennt der Bericht das dicht bebaute Gundeli als positives Beispiel. Hier haben sich die Suchverkehrszeiten seit der Ummarkierung von 4 auf rund 2,5 Minuten verringert. Gemessen wurde mit Autos, die mit GPS-Geräten ausgerüstet waren.
Das Bau- und Verkehrsdepartement möchte die Hände nun aber nicht in den Schoss legen. «Obwohl die Menge des Parksuchverkehrs subjektiv eher überschätzt wird, ist dieser ein relevanter Faktor, den es bei der Weiterentwicklung der Parkraumbewirtschaftung zu beachten gilt», schreibt das Departement in einer Medienmitteilung. Als Ziel soll die Auslastung der Parkplätze auf 90 bis 95 Prozent gesenkt werden, «damit Autofahrende jederzeit und überall innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne einen Parkplatz finden können».
Lösungsvorschlag des Gewerbeverbands
Der Gewerbeverband wüsste, wie Basel den Parkplatzdruck verringern könnte. Mit einer Initiative mit dem Titel «Parkieren für alle Verkehrsteilnehmer» verlangt der Verband, dass für jeden abgebauten Parkplatz im Umkreis von 200 Metern ein «qualitativ wie quantitativ gleichwertiger Ersatz geschaffen» werden muss. Die Regierung will sich die Initiative vom Grossen Rat zur Berichterstattung überweisen lassen, um «ihre Kompatibilität zur regierungsrätlichen Stossrichtung für die zukünftige Parkplatzpolitik» prüfen zu können.