Das Ende des «Kosmos»: Ladensterben ohne Klagen

Kindertraum und Hipster-Oase: Mit dem «Kosmos» findet eine kleine Novelle ihren Schlusspunkt.

Bei der Eröffnung noch voller Pläne. Jetzt ist die Luft raus bei den «Kosmos»-Gründern Simon Krebs und Franca Schaad. 

Der Weltraum lockt mit unendlichen Weiten, das Kleinbasler «Kosmos» hingegen findet ein Ende: Am 9. Juni schliesst der Bücherladen an der Klybeckstrasse. Das Universum mit dem besonderen Flair für schöne Kinderbücher, literarische Leckerbissen und Schmuckstücke von unabhängigen Verlagen implodiert.

Danach wird gebaut und das benachbarte Café Frühling erweitert seinen Radius «um einen Raum für Projekte». Viel mehr will «Kosmos»-Gründerin Franca Schaad nicht kommunizieren. Sie verweist auf das offizielle Abschiedsschreiben: «‹Kosmos› ist aus einer Laune heraus entstanden. Eine glückliche Fügung, ein leerer Raum. Ein Buchladen im Kleinbasel!», steht darin. Klagen klingt anders.

Das überrascht, steckte doch viel Herzblut im Bücherladen. Das Universum des «Kosmos» bot in knapp 30 Monaten Lebenszeit weit mehr als bedrucktes Papier zwischen Pappdeckeln. Über 50 Veranstaltungen von Lesungen über Konzerte bis zum Monster-Scherenschnitt-Workshop lockten das Publikum. Ausserdem war das «Kosmos» auch so etwas wie die Geburtsstube des Illustratoren-Kollektivs Balsam.

Ob die Kosmonauten neue Welten ansteuern, lässt Schaad offen. Erst wird am Mittwoch, 9. Mai, mit einer Spoken-Beats-Performance von Jurczok 1001 der Schlussmonat eingeläutet.

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