Zu viel Service und ein strenger Revisor: Darum ging Zihlmann konkurs

Kein Geld für Rückstellungen: Die starke Kundenbindung wird Zihlmann zum Verhängnis.

Zu wenig Geld für Rückstellungen: Das trieb Zihlmann in die Überschuldung.

Das System hat Tradition und ist bei älteren Menschen bis heute beliebt: Wer im Fachgeschäft zum Beispiel einen Fernseher kauft, löst gleich einen Servicevertrag dazu. Funktioniert das Gerät dann mal nicht, kommt ein Monteur und repariert es, ohne eigens eine Rechnung zu stellen.

Dem Elektronikfachhändler Zihlmann wurden diese Verträge zum Verhängnis. Wie die «bz Basel» schreibt, hatten um die 10’000 Kundinnen und Kunden eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Und die Einnahmen aus diesen Verträgen stehen als Fremdkapital in der Bilanz.
Bei Zihlmann sind daraus Verpflichtungen von rund acht Millionen Franken entstanden. In der Bilanz mussten dafür Rückstellungen gebildet werden, doch dafür reichte das Geld nicht – die Firma war überschuldet.

https://tageswoche.ch/stadtleben/basler-traditionsgeschaeft-zihlmann-electronics-ist-konkurs/

Die Revisionsfirma war nicht bereit, diese Verpflichtungen in der Bilanz so darzustellen, dass Zihlmann seine Geschäfte hätte weiterführen können. Also tauschte Zihlmann den Revisor aus. Doch die alte Firma machte eine Meldung beim Konkursamt Basel-Stadt, um sich nicht später dem Vorwurf auszusetzen, man habe von einer Konkursverschleppung gewusst. Game over.

«bz Basel»: Elektronikfachhändler Zihlmann ist konkurs: 10’000 Kunden gucken trotz Servicevertrag in die Röhre

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