Auswärts essen in Basel – Teil IV

Unsere Leibspeise-Bloggerin war wieder mal zu Besuch – und testete fleissig: Dieses Mal ein italienisches Szenerestaurant, einen beliebten Thaianbieter im Kleinbasel, ein indisches Lokal und einen Take-Away im Bachletten-Quartier. E Guete! Gatto nero: Ein Urteil ist unglaublich schwierig, wir müssen tatsächlich mehrmals hin. Das ist natürlich ein Vorwand. Das kleine, feine Restaurant an der Oettlingerstrasse […]

Unsere Leibspeise-Bloggerin war wieder mal zu Besuch – und testete fleissig: Dieses Mal ein italienisches Szenerestaurant, einen beliebten Thaianbieter im Kleinbasel, ein indisches Lokal und einen Take-Away im Bachletten-Quartier. E Guete!

Gatto nero: Ein Urteil ist unglaublich schwierig, wir müssen tatsächlich mehrmals hin. Das ist natürlich ein Vorwand. Das kleine, feine Restaurant an der Oettlingerstrasse ist genau so, wie man es möchte. Der Empfang herzlich, das Angebot auf der Schiefertafel auf wenige ansprechende Highlights reduziert, die Bedienung aufmerksam. Die Antipasti (Linsensalat, marinierter Mozzarella di Bufala, Hummus und weitere je nach Tagesangebot) sind im Verlauf des Abends nicht immer alle erhältlich. Wie schön, der Gast kann sich sicher sein: Es ist frisch. Risotto, Pasta, Hackbraten, aus der winzigen Küche des Gatto nero, das alles kommt direkt aus der Pfanne zum Gast und macht jeden Klassiker zu etwas Besonderem. Man tut gut daran, sich vorgängig um eine Reservation zu kümmern, es gibt nur wenige Tische. Lokal mit Lieblingsbeizenpotenzial. Berlin-Feeling für anspruchsvolle Geniesser, die ehrliche Qualitätsküche schätzen. 

Boo: An einem Wochenendabend stehen die Gäste auf der Strasse Schlange. Kein Wunder. Das Boo bietet ein ungemein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Will heissen: Man isst wirklich sehr gut zu einem absolut fairen Preis. An den langen Tischen sitzt der Liebhaber thailändischer Küche unter Umständen etwas eingeklemmt. Kann auch sein, dass trotz Nähe kein Gespräch mit dem fremdsprachigen Nachbarn zustande kommt, und man fragt sich: Wie viele Expats kommen auf die raren anwesenden Basler? Im Boo fühlt man sich wohl, international vernetzt, weltstädtisch. Saté-Spiesschen, hübsch angerichtet, Fried Rice, einfach lecker. Der Laden ist ein Bienenhaus, ein reges Kommen und Gehen, deshalb lohnt sich das eventuelle Schlangenstehen. 

Royal Palace: Wer die indische Küche liebt, hat einen gewissen Anspruch. Das Royal Palace genügt diesem Anspruch, doch so richtige, grosse Begeisterung will sich nicht bemerkbar machen. Die Karte bietet alles, was man erwartet und zwar in grosser Auswahl. Wir warten lange – und ja, das Essen ist okay. Die Vorspeisenplatte üppig, aber irgendwie alles etwas fad. Wir essen indisch, wenn man das als Westeuropäer überhaupt beurteilen kann. Keine Frage, die Besitzerfamilie gibt ihr Bestes, der Gast ist gut aufgehoben. Aber es fehlt irgendwie der Pep. Sehr nette Bedienung. Das Ambiente bedarf dringend einer Auffrischung. Dieses Urteil ist subjektiv, testen Sie selber, kann sein, dass Sie zu einem anderen Schluss kommen.

Bachlette-Paradiesli: Kein Restaurant, sondern ein Spezialitätengeschäft mit viel Italianità. Take-Away und Catering nach Wunsch, und wer’s nicht nach Hause schafft, darf am Ladentisch Platz nehmen, falls es Platz hat. Rita Sequenzia und ihre Perle Luciana kochen mittags mit Leidenschaft und bewältigen nebenbei noch den Verkauf über die Theke. Hut ab! Frische Foccaccia, Polpette, gratinierte Pasta, gefüllte Gemüse, Frittata und Pizza aus dem hauseigenen Ofen sind nicht nur bei Quartierbewohnern begehrt. Das Bachlette-Paradiesli war lange ein Geheimtipp, diese Zeiten sind vorbei. Die Auswahl hinter der Glastheke macht die Wahl nicht einfach und wer davon profitieren will, geht frühzeitig zum Lunch in die Bachlettenstrasse. Den Verspäteten bleiben Käse, Schinken, Salami, marinierte Gemüse und Oliven zum Verzehr. Nicht zu vergessen der Espresso, den die quirligen Damen ganztags servieren. Nomen est omen, tatsächlich paradiesische Zustände in «dr Bachlätte».

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Die ersten drei Teile der Reihe: Teil 3 / Teil 2 / Teil 1. Rezepte von Franca Hänzi zum Nachkochen.

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