Studis wollen auch in Liestal trauern

Der grosse Trauerumzug gegen Sparmassnahmen bei der Universität soll sich am Donnerstag im Landkanton wiederholen. Wenn auch in kleinerem Rahmen.

Trauern um die Universität: Vor einer Woche trugen Studentinnen und Studenten die Basler Uni zu Grabe. (Bild: Ladina Ingold)

Es sei nicht «mit Hunderten von Studis zu rechnen», schreibt Nils Jocher, Student und Juso-Co-Präsident Baselland, in aller Bescheidenheit an die Medien. Schliesslich sei Prüfungszeit, Liestal weit entfernt und die Uhrzeit nicht gerade studentenfreundlich.

Aber trotzdem soll ein kleiner Trauerumzug ab 9.15 Uhr in Liestal darauf aufmerksam machen, welche «desaströsen Folgen» die Sparmassnahmen und Leistungskürzungen für die Studierenden haben werden.

Ab 10 Uhr startet dann im Landrat die grosse Unidebatte, bei der die Parlamentarier mit grösster Wahrscheinlichkeit den Leistungsauftrag für die nächsten Jahre genehmigen werden.

Höhere Studiengebühren

Die Studentinnen und Studenten stört, dass die Studiengebühren steigen sollen – voraussichtlich um 100 Franken pro Semester. Insbesondere bei ausländischen Studierenden würde dies dazu führen, dass die Uni Basel weniger attraktiv würde und die Besten nicht mehr hier studieren wollten.

Höhere Studiengebühren sind Teil eines Massnahmenplans, um die Kosten zu senken. Insgesamt muss die Uni ab 2018 bis und mit 2021 rund 44 Millionen Franken einsparen.

In den Verhandlungen um den Univertrag haben die beiden Kantone ausserdem vereinbart, dass Basel-Stadt den Landkanton mit einem Beitrag von 55 Millionen Franken entlastet. 40 Millionen davon stammen aus dem 80-Millionen-Deal, der so oder so bis 2020 weiterläuft. Hinzu kommen 10 Millionen, die die Stadt dem Landkanton als Mietzinsreduktion gewährt, und die Stadt übernimmt zusätzlich 5 Millionen Franken bei der Kulturvertragspauschale.

Grosser Rat verhandelt nächste Woche

Der Univertrag, der seit 2007 besteht, soll mit dieser Vereinbarung mindestens bis 2022 weiterlaufen. Was danach kommt, weiss noch niemand. Denn die Uni dürfte bis dahin einige ihrer Reserven auflösen, um die Sparmassnahmen ohne grossen Abbau durchzuführen. Einige Uni-Kritiker befürchten, dass die Uni dann in der nächsten Leistungsperiode mehr Geld brauche, um die Auflösung der Reserven zu kompensieren.

Leistungsauftrag und Globalbeitrag müssen von beiden Parlamenten abgesegnet werden. Das heisst: Der Grosse Rat muss nächste Woche ebenfalls zustimmen, damit das Geschäft durchkommt.

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