Über Grössenwahn lässt sich streiten:
Der Erweiterungsbau des Kunstmuseums hat 100 Millionen Franken gekostet (die Hälfte war ein Geschenk von Maja Oeri). Die gleichzeitige Sanierung des Kunstmuseums-Altbaus hat in der ersten Etappe fast 25 Millionen Franken gekostet. Weitere Millionen werden in den kommenden Jahren folgen.
Nun zu den Kosten der Kasernenhauptbau-Sanierung: Laut Ratschlag des Regierungsrats kostet alleine die Grundsanierung des Baus, der jahrzehntelang vor sich hinrottete, über 30 Millionen Franken. Damit ist aber erst der Status Quo garantiert. Mit dem bereits beschlossenen seitlichen Durchstich kommen noch einmal ein paar Millionen dazu (die nun neu dem Gesamtkredit zugeschlagen wurden). Dann die Gelder, die für die Räumung der Baustelle für die Herbstmesse und Basel Tattoo nötig sind. Bleiben rund 5 Millionen Franken, um aus dem Militärgebäude ein Kulturzentrum zu machen.
Roland Stark hat die Finanzkontrolle vergessen, die im Auftrag des Präsidialdepartements die Missstände schliesslich ans Licht brachte. Selbstverständlich befassen sich auch die genannten Grossratskommissionen mit dem Fall. Aber wie wollen die in einem Betrieb mit Globalbudget Defizite entdecken, bevor sie da sind?
Man stelle sich vor, der Kanton lädt zu Freibier und -wurst, die Sonne scheint, es ist warm, und in einem Quartier, das von schätzungsweise über 1600 Menschen bewohnt wird, erscheinen knapp 50 Menschen (Stand 17.30 Uhr). Aber gut, die fünf Kinder, die Fussball spielten, habe ich unterschlagen. Aber den “regen Veloverkehr" habe ich schlicht nicht gesehen.
Hier ein filmischer Eindruck dieser Szenerie: https://youtu.be/hCg-nGlycao
Es freut mich, dass Sie sich wohl fühlen im Quartier. Mit Seelenlos (von "tot" ist nicht die Rede) meint der "Schreiberling" dass es sich um ein Quartier NOCH ohne Infrastruktur handelt: ohne Kindergarten, Kinderkrippe, Schule (abgesehen von der International School), funktionierende "Quartierplätze" und Einkaufsmöglichkeiten. Der Max-Kämpf-Platz sollte nach den ursprünglichen Plänen bereits fertiggestellt sein, das Wettbewerbsprojekt war dem Regierungsrat aber zu teuer.
Im Zusammenhang mit der Promarschule Erlenmatt war an der Medienkonferenz von einer Inbetriebnahme 2017/18 die Rede. Da habe ich das 2017 tatsächlich unterschlagen, was aber nun angepasst ist.
Es gibt durchaus noch Sonderausstellungen im Historischen Museum, wie aus dem Artikel oben hervorgeht. Aktuell eine über Erasmus von Rotterdam, ein überaus ambitioniertes Projekt, das nicht billig war, für das aber Dank des grossen Engagements der Museumsleute viele Drittmittel eigeholt werden konnten.
Lieber Christoph Meury, ich möchte Dich (und alle andern «Informanten» aus der Community), daran erinnern, dass es gerade die TagesWoche war, die als erstes über die Führungsschwäche berichtet hat, die schliesslich zur Verabschiedung von Frau Jungblut führte. Das war vor ziemlich genau einem Jahr: http://www.tageswoche.ch/de/2015_20/basel/688206/massive-vorwuerfe-an-die-leitung-des-historischen-museums.htm
Und noch zur Informationssumme: Lies doch den Kommentar noch einmal von Beginn weg, dann wirst du durchaus ein paar Zusatzinformationen finden, die in anderen Medien nicht zu lesen waren. Es sei denn, du meinst mit «Informationssumme» das Gewicht des Holzhammers, mit dem es jetzt offensichtlich auf die Verantwortlichen einzuschlagen gilt ...
@ Jean Liebchen
Um endlich auf Ihre Frage betreffend Antikenmuseum zu reagieren: Ich weiss nicht, was dereinst vielleicht mit den beiden klassizistischen Villen von Melchior Berri geschehen wird. Der Umzug des Antikenmuseums in den Urmuseums-Bau an der Augustinergasse ist ja erst eine Idee – zuerst muss der 190-Millionen-Franken-Kredit für den Neubau des Naturhistorischen Museums (und das Staatsarchiv) bewilligt werden.
Gewisse Gedanken flirren aber schon herum. Dass man das alte Museum an der Augustinergasse weiterhin als Museum nutzen wird, liegt auf der Hand. Vielleicht wäre eine Idee, das Museum für Wohnkultur, das sich derzeit im sanierungsbedürftigen Haus zum Kirschgarten befindet, an den St. Alban-Graben zu zügeln. Um jetzt aber gleich eine mögliche weitere Frage, was denn dann mit dem Kirschgarten geschehen werde, abzuwiegeln: Ich habe keine Ahnung.
Liebe Frau Bally, Ihr berechtigter Wunsch war uns Befehl.
@Kurt Willy
Ich gehe mal davon aus, dass Sie sich mit ihrer Schreibweise von «Tittel» nicht bewusst auf das Pimmel-Niveau herunterlassen wollten. Die «Mehrinformationen», die Sie dem anderen Onlineportal zusprechen, hatten wir vor über einem Monat bereits verbreitet: http://www.tageswoche.ch/de/2016_12/basel/714189/
Oder meinten Sie mit Mehrinformationen den Begriff «Phallus» (der ürigens alles andere als impotent wirkt)? Auf solche verzichten wir gerne.