Fokus und Klarheit: So funktioniert unsere neue Website

Seit der Gründung der TagesWoche vor über fünf Jahren haben wir unsere Website nur kosmetischen Änderungen unterzogen. Eine kleine Ewigkeit in digitaler Zeitrechnung. Nun machen wir einmal alles neu.

(Bild: getty images/Montage: Nils Fisch)

Kaum etwas altert so schlecht wie Websites. Insofern können wir uns glücklich schätzen, dass tageswoche.ch seit der Aufschaltung am 28.10.2011 treu ihren Dienst geleistet hat und sich nun erhobenen Hauptes in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet. Wir freuen uns, Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, unseren neuen Auftritt vorzustellen und hoffen, dass er ebenso treue Dienste leisten wird.

Willkommen auf der neuen tageswoche.ch.

Am Anfang der Neukonzeption standen prinzipielle Überlegungen: Wir wollten mehr Fokus und Klarheit, eine Optimierung fürs Smartphone sowie einen noch direkteren Kontakt zur Community.

Was heisst das konkret?

Fokus und Klarheit

Im Informations-Dauerfeuer der Facebook-Ära soll tageswoche.ch einen Ruhepol darstellen. Anstatt mit unendlich vielen Inhalten zu überfordern, wollen wir unsere Leser so kompakt wie möglich und so ausführlich wie nötig über die Lebenswelt Basel informieren. Neben unserem neuen Inhaltskonzept haben wir folgende Massnahmen getroffen:

  • Konzentration aufs Wesentliche: Das neue Layout stellt Geschichten in den Mittelpunkt und gibt ihnen eine Bühne, auf der sie sich voll entfalten können. Was davon ablenkt, werfen wir über Bord.
  • Bilder im Rampenlicht: Bilder sind wichtige Orientierungspunkte bei der Navigation. Unsere Bildredaktion hat nun mehr Platz, um sich kreativ auszutoben.
  • Gewichtung: Bei uns sieht man auf der Startseite, wie gross die Geschichte hinter dem Klick ist: Besonders wichtige Stories bekommen ein opulentes Aufmacherbild. Zudem zeigt Ihnen der grüne Strich unterhalb des Titels an, ob es sich um eine kurze Meldung oder um eine ausführliche Story handelt.
  • Storystreams: Ereignisse, die sich über längere Zeit abspielen und in mehreren Artikeln behandelt werden, bündeln wir neu in sogenannten Storystreams. Ein Beispiel dafür sind Grossereignisse wie die Art Basel, zu denen wir neben aktueller Berichterstattung auch Hintergründe, Interviews und Bildgeschichten veröffentlichen. Diese Storystreams finden Sie auf unserer Startseite, aber auch am Ende aller Artikel im Stream.
  • Schnelle Übersicht mit Notifications: Die Glocke rechts unten (Mobile) oder oben (Desktop) zeigt Ihnen auf einen Blick an, welche Artikel Sie seit Ihrem letzten Besuch verpasst haben. Zudem sehen Sie, wenn jemand einen Ihrer Kommentare empfohlen oder beantwortet hat. Diese Funktion ist unseren zahlenden Nutzerinnen und Nutzern vorbehalten.

Optimierung für Mobile

Ein Grossteil des Medienkonsums passiert heute auf dem kleinen Bildschirm des Smartphones. Deshalb haben wir beim neuen Auftritt konsequent vom Mobile aus gedacht und das Design erst in einem zweiten Schritt für den grossen Screen angepasst.

  • Navigation: Alle wichtigen Punkte erreichen Sie auf dem Smartphone mit dem Daumen. Das ist bequemer.
  • Performance: Wir wollen, dass Sie Zeit zum Lesen haben, statt warten zu müssen. Unsere neue Website lädt deshalb viel schneller als vorher.
  • Apps für iOS UND Android: Seit Beginn der TagesWoche war einer der meist geäusserten Wünsche, auch Android-Nutzern das Lesen in einer Native App zu ermöglichen. Das ist endlich, endlich Realität. Die iPhone-App wurde im gleichen Zug ebenfalls komplettüberholt.
    Link zur Android-App. Link zur iOS-App.

Community

Während sich viele Medienplattformen von ihrer Community verabschieden oder zumindest auf soziale Medien auslagern, gehört der Dialog mit dem Publikum zur DNA der TagesWoche. Deshalb haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie dieser Austausch verbessert werden kann. Das sind unsere Lösungsansätze:

  • Neue Kommentarfunktionen: Wir möchten weiterhin den Dialog mit unseren Leserinnen und Lesern führen, diesen aber in geordnetere Bahnen lenken. Zu diesem Zweck ergänzen wir das generische «Ihr Beitrag» mit einem Diskussionsstarter, der zum jeweiligen Artikel passt. Diskussionsteilnehmer, die das Gespräch in eine andere Richtung lenken wollen, müssen sich nun bewusst über diese mentale Hürde hinweg setzen. Sie sehen, unser Glaube an die kommentierende Menschheit ist unerschöpflich. Zudem können Sie besonders wertvolle Kommentare empfehlen und so die besten Beiträge an die Oberfläche spülen.
  • Stadtgespräch: Wir möchten wissen, was Sie interessiert. «Stadtgespräch» ermöglicht Ihnen, mitzubestimmen, worüber die TagesWoche schreibt. Sie können hier Ihre Ideen, Fragen und Anregungen eingeben. Anschliessend stimmt die TagesWoche-Community darüber ab, zu welchem Input wir Antworten und Hintergründe liefern. Damit erhoffen wir uns einen Journalismus auf Augenhöhe, bei dem die Leserinnen und Leser nicht bloss konsumieren können, sondern als Ideengeber und Wissensträgerinnen unser Angebot mitgestalten. Weitere Details zu diesem Aspekt finden Sie hier.
  • Alter Username / Passwort: Im Zuge der umfassenden Änderungen unter der Motorhaube (mehr dazu am Ende dieses Artikels), müssen sich bestehende Community-Mitglieder einmalig neu in unserem System registrieren. Sie erhalten am Relaunch-Tag eine Mail mit einer entsprechenden Anleitung.

Was fällt weg?

Bei einem derart umfassenden Frühlingsputz kommt man nicht um die Entfernung gewisser Funktionen herum, gerade wenn eines der Prinzipien Fokus und Klarheit heisst. Die Prämisse dabei: Wir führen nur Angebote weiter, bei denen wir einen Mehrwert im Vergleich mit anderen Dienstleistern bieten können. Folgende Services werden auf tageswoche.ch nicht mehr weiter geführt:

  • Kleinanzeigen (machen andere besser)
  • Omniticker (Agentur-Meldungen werden nicht mehr automatisch publiziert)
  • Wetter (machen andere besser)
  • Blogs (sind nun integriert ins Gesamtangebot)
  • Webcodes im Print (wurden kaum genutzt)

Unter der Motorhaube (Achtung, #Nerdtalk)

Neben den Änderungen an der Oberfläche haben wir im Maschinenraum einmal alles ausgewechselt. Was das bedeutet, erfahren Technik-Interessierte hier:

  • CMS: Bisher lief tageswoche.ch auf Newscoop, neu ist bei uns WordPress im Einsatz. Wir setzen damit weiter auf Open-Source-Software und erschliessen uns ein riesiges, lebendiges Ökosystem aus Entwicklern, Code und Wissen, das die Weiterentwicklung unserer Site schneller und einfacher machen wird.
  • Editor: Ein wichtiges Projekt-Ziel war die Verbesserung des Schreibgefühls der Journalistinnen und Journalisten im System. Wir sind überzeugt, dass die Wahl der digitalen Werkzeuge einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis hat. Neu schreiben unsere Journalisten deshalb nicht mehr in ein graues Formularfeld, wie das in den meisten CMS der Fall ist, sondern direkt im Frontend. Das ist möglich durch Frontkit, ein Projekt von Adrian Zumbrunnen, das wir in Zusammenarbeit mit den Entwicklern vom Palasthotel in einen gebrauchsfertigen Zustand gebracht haben.
  • Abonnenten-Verwaltung: Unsere bisherige Verlags-Software haben wir durch Salesforce abgelöst. Die schnellen APIs dieser Plattform ermöglichen uns Features wie zum Beispiel werbefreies Surfen für zahlende Abonnenten.

Credits

Im Hintergrund eines solch umfassendes Relaunch-Projektes stehen hart arbeitende Menschen, die mit Kreativität, Kompetenz und Einsatz unzählige Puzzleteile zu einem funktionierenden Ganzen zusammen bauen. Unser Dank geht an die Code-Magier vom Palasthotel, Adrian Zumbrunnen, Karin Christen, Andres Kaminski und Gabriel Tenger für ihre Design-Expertise sowie dem Team von Parx für ihr Salesforce-Können.

Und nun, geschätzte Leserinnen und Leser, wünschen wir ihnen maximalen Lesegenuss und hoffen, dass Sie uns auch in Zukunft die Treue halten. Und falls Sie Anmerkungen, Kritik oder Fragen zur neuen Website haben, möchten wir sie einladen, unser neues Kommentarsystem auszuprobieren.

Dossier Das ist die neue TagesWoche

Die TagesWoche macht sich nicht nur mit einem neuen Web-Auftritt schön. Sie verpasst sich auch ein überarbeitetes publizistisches Konzept. Was sich ändert, was gleich bleibt – und warum: Das lesen Sie hier.

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