Zugegeben, es war ein Schreck zu erfahren, dass die Stiftung für Medienvielfalt nicht über unendliche Ressourcen verfügt. Es ist ein schmerzhafter Kraftakt, uns von einem weitgehend stiftungsfinanzierten Medium zu einem Unternehmen zu wandeln, das einen Grossteil seines Finanzbedarfs selber erwirtschaftet.
Fakt ist: Wenn es uns nicht braucht, wird es uns in drei Jahren nicht mehr geben. Das heisst: Es wird Zeit, dass wir uns unentbehrlich machen mit gutem Journalismus, mit dem wir auf dem Markt bestehen können.
Im Mediengeschäft sind eine moderne Website, ein einfaches Abomodell mit marktüblichen Preisen und einem Angebot für Unternehmen, ein modernes und einheitliches Logo unternehmerische Pflicht. Diese Hausaufgaben haben wir nun gemacht, die Ergebnisse erleben Sie ab sofort.
Kritischer, direkter, ehrlicher
Bereits seit Anfang Jahr sind wir massiv am sparen. Darum mussten wir Stellen streichen, auch in der Redaktion. Wie sollen wir mit weniger Journalisten bessere Arbeit abliefern? Das haben wir uns Ende März in einer Teamsitzung gefragt.
Die Antwort: Wir werden radikaler. Unter diesem Motto wurde das neue Inhaltskonzept erarbeitet: Entweder halten wir unsere Beiträge kurz oder wir investieren unser journalistisches Können und viel Zeit in ausgewählte Geschichten. Unsere Unabhängigkeit erlaubt es uns, kritischer, direkter, ehrlicher zu sein und damit eine Lücke zu füllen.
Mit Stolz blicke ich als Geschäftsführerin auf die letzten Monate zurück – auf ein Team, das sich aufgerappelt und zusammengerauft hat und dabei über sich hinausgewachsen ist. Das war sensationell und berührend.
Von nun an soll es aber nicht mehr um uns gehen, im Mittelpunkt stehen ab sofort und radikal: Sie.