Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand in der vergangenen Woche die deutsche Hauptstadt Berlin. Für die Lebenden wie die Toten, könnte man sagen. Und auch dem Thema «Parkieren» widmete das Netz diese Woche einige Beachtung.
Die Art Basel ging zu Ende, der Grexit kam mit dem allerletzten Ultimatum doch oder doch nicht und die Netzwoche hatte ihren ersten Aufreger gleich am Sonntag. In der Aktion «Die Toten kommen» marschierte das «Zentrum für politische Schönheit», bekannt für politische Aktionskunst, mit mehreren Särgen quer durch Berlin. Die eigentliche Absicht, auf dem Platz vor dem Kanzleramt im Sinne eines Mahnmals mehrere tote Geflohene zu beerdigen, wurde zwar unterbunden. Der Umzug erregte aber auch so viel Aufsehen.
Erfolgreiche Aktion vorm Bundestag von @politicalbeauty. #dietotenkommen pic.twitter.com/IC2b9ixvUc
— Theresa Kalmer (@theresakalmer) 21. Juni 2015
Etwa 5000 Demonstranten legten dann statt vor dem Kanzleramt ein symbolisches Gräberfeld auf der Wiese vor dem Reichstag an. Aufmerksam machen wollte das Zentrum für politische Schönheit damit auf die europäische Abschottungspolitik und die zahlreichen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge.
Wie auch immer man #dietotenkommen finden mag: So diskutierenswert war Aktionskunst seit Schlingensief nicht mehr.
— Verena Mayer (@ve_mayer) 21. Juni 2015
Das Ziel, den Tod im Mittelmeer in die öffentliche Aufmerksamkeit zu rücken und eine Diskussion über die Würde von Flüchtlingen anzustossen, hat die Künstlergruppe damit auf jeden Fall erreicht. Die Verhältnismässigkeit der Mittel wurde andererseits auch von verschiedenen Seiten kritisiert.
Im Laufe der Woche ist das Anlegen symbolischer Gräber auch auf die Schweiz übergeschwappt. In Luzern und Bern wurden namenlose Gräber gesichtet.
Die Queen in Berlin
Und nochmals Berlin. Wer es nicht mitbekommen hat, war wahrscheinlich in der vergangenen Woche ohne WiFi in der Südsee unterwegs: Die Queen besuchte die deutsche Hauptstadt. Es war der siebte Besuch der fast 90jährigen britischen Königin. Der letzte ist neun Jahre her.
#Queeninberlin und #queenbesuch hiess es begleitend auf Facebook und Twitter. Nicht nur weil sich «Queen» so schön auf «Berlin» reimt, und das Wetter in Berlin Anfang der Woche gleich noch Anlass zu einigen Witzen gab. Die Queen hat in den sozialen Netzwerken tatsächlich jede Menge Fans. Mit Spannung erwartet wurde ihr Outfit.
Kunst am Wegesrand
Irritierend sind sie meistens, die Kunstwerke des österreichischen Künstlers Erwin Wurm. Unter anderem platziert er immer wieder Objekte dort, wo sie anscheinend nicht hingehören. Das tat er auch bei der 300-Jahr-Feier der Stadt Karlsruhe. Aufgestellt wurde sein Kunstwerk vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und zwar so:
Auch Kunst kann man falsch parkieren. Das durfte der Künstler Erwin Wurm in Karlsruhe vergangene Woche erfahren. (Bild: ZKM)
Was die ZKM dabei «übersah», war das Halteverbot vor dem Karlsruher Weinbrennerhaus. «Da könnte ja jeder kommen», befand die Karlsruher Polizei und verpasste dem nicht ganz fahrtüchtigen Kunstwerk einen Strafzettel. Der wäre eher humorvoll und nicht ganz ernst gemeint gewesen, meinte der ausstellende Beamte, nachdem sich die Nachricht über das Knöllchen hinter dem Wischerblatt bereits über alle sozialen Netzwerke verbreitet hatte. Am Sinn für moderne Kunst fehlt es den Karlsruher Beamten also dann doch nicht. Bleibt die Frage: Wann ist mein Auto Kunst?
«Blaue» Parkplätze mal anders
Und nochmals Parkieren. Ein Thema, das auch in Basel regelmässig für Diskussionen sorgt. Etwas handfester als durch Diskussionen wird das gelegentlich in anderen Ländern geregelt. Da wird dann schon mal ein Auto etwas umgestaltet, wie hier in Brasilien. Sich ohne Berechtigung auf einen Behindertenparkplatz stellen, ist aber auch wirklich nicht nett.