Die Sonde «New Horizons» raste mit über 50’000 km/h am Pluto vorbei und liefert «unglaubliche Ergebnisse»: Wissenschaftler jubeln, die Bevölkerung staunt ob den Bildern. Eine kleine Übersicht.
Neun Jahre nach dem Start der Sonde «New Horizons» im Jahr 2006 kommen die Wissenschaftler der Nasa kaum aus dem Staunen heraus:
Grund dafür sind die Daten, die die Sonde nach ihrem Besuch beim Pluto geliefert hat. Die Bilder von «New Horizons» zeigen eisige Berge auf dem Zwergplaneten. Die Gipfel reichten bis in 3500 Meter Höhe, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch mit.
Passt fast nicht aufs Bild, das die Sonde geschossen hat: der Pluto. Geschossen hat es «New Horizons» aus 768’000 Kilometern Entfernung am 13. Juli 2015. (Bild: NASA)
Vorgestellt haben sich die Wissenschaftler den Pluto etwas anders:
Die Illustration zeigt, wie sich die Nasa-Wissenschaftler den Pluto vorgestellt haben.
Die nun veröffentlichten Bilder der Behörde zeigen zahlreiche Aufnahmen vom Pluto und seinen Monden in bislang unerreicht hoher Auflösung. Darauf sind hohe Berge und kilometertiefe Gräben zu sehen. Bereits die ersten Daten überträfen die hohen Erwartungen auf dramatische Weise, sagte NASA-Manager John Grunsfeld. «‹New Horizons› schickt schon jetzt unglaubliche Ergebnisse.»
Nach mehr als neun Jahren und fünf Milliarden Kilometern war «New Horizons» am Dienstag als erstes irdisches Flugkörper am Pluto vorbeigezogen und hatte ihn mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten untersucht. Die Daten und Fotos sollen in den kommenden 16 Monaten nach und nach zur Erde geschickt und untersucht werden.
Ein langer und schneller Flug liegt hinter der Sonde: Gestartet ist «New Horizons» im Jahr 2006.
Vom Hocker gerissen
Die Berge auf dem Pluto haben sich ersten Einschätzungen der Wissenschaftler zufolge wahrscheinlich erst vor weniger als 100 Millionen Jahren geformt. Die Region könnte also noch geologisch aktiv sein. «Es handelt sich um eine der jüngsten Oberflächen, die wir jemals im Sonnensystem gesehen haben», sagte NASA-Forscher Jeff Moore.
Auf Plutos Mond Charon entdeckten die Wissenschaftler unter anderem kilometertiefe Gräben und eine sehr dunkle Stelle, deren Entstehung sie sich noch nicht erklären können. «Charon hat uns völlig vom Hocker gerissen», sagte NASA-Wissenschaftlerin Cathy Holkin.
So näherte sich die Sonde dem Pluto, die letzten 12 der 17 Bilder entstanden während der Reise:
Auch von Plutos Mond Hydra hat die Sonde «New Horizons» erstmals Fotos in vergleichsweise hoher Auflösung gemacht. Damit konnte die Grösse des Mondes genauer auf 43 mal 33 Kilometer eingegrenzt werden. Seine Oberfläche ist wahrscheinlich mit Eis überzogen.
Charon, der grösste Mond des Pluto. (Bild: HANDOUT)
«New Horizons» ist unterdessen schon längst wieder ganz woanders. Weil sie mit 50’000 Kilometer pro Stunde unterwegs ist, hat die Sonde den Pluto schon lange hinter sich gelassen und rast derzeit weiter in die Region des sogenannten Kuipergürtels hinein.