Niemand traute sich zwar, den Namen Christoph Eymann auszusprechen, der ehemalige Basler Erziehungsdirektor war aber allgegenwärtig im Landrat, als es um den Leistungsauftrag der Universität Basel ging.
Vergangene Woche sorgte Eymann mit provokativen Aussagen für Aufsehen (die TagesWoche berichtete). Zum Beispiel:
«Es kann nicht sein, dass eine Mehrheit des Landrates bestimmt, was in diesem Haus (der Universität; Anm. d. Red.) gelehrt werden darf.»
Der LDP-Politiker rief indirekt auch zu Strassenprotesten auf und nannte die Vorschläge von Baselbieter FDP und SVP nach höheren Studiengebühren für Ausländer «provinziell».
Die Quittung für seine Provokationen kam am Donnerstag prompt. FDP-Landrat Marc Schinzel sagte mit Blick auf Eymanns Aussage:
«Es gibt jetzt die Kritik von allen Seiten – das ist legitim. Aber wenn Altregierungsräte sich als Unitempelwächter gebärden, Parlamentsbashing betreiben und zur Demo in Liestal aufrufen, so ist das sicher noch keine zukunftsgerichtete Universitätsstrategie.»
Froh, dass Eymann weg ist
Regelrecht froh darüber, dass Eymann nicht mehr im Basler Regierungsrat sitzt, zeigte sich SVP-Mann Paul Wenger. Er machte deutlich, dass der ehemalige LDP-Regierungsrat der Grund dafür gewesen sei, dass sich lange Zeit niemand traute an der Unifinanzierung zu rütteln. Es sei brutal gewesen, wie Eymann sich gegenüber der Baselbieter Regierung verhielt. «Der ehemalige Basler Erziehungsdirektor wollte unsere Regierung wohl erziehen.»
Wenger war überzeugt, dass die SVP-Vorstösse zur Uni dafür sorgten, die «regelrechte Festung» – gemeint war der Basler Regierungsrat – zu knacken und die Verhandlungen in eine Richtung zu lenken, die dem Baselbiet finanziell entgegen kam.
Auch Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) liess durchscheinen, dass sie Eymann als Verhandlungspartner nicht vermisste. Die Verhandlungen seien nämlich erst im Frühjahr 2017 auf einen «konstruktiven Weg» gekommen – just dann, als der neue Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) ins Amt kam.