Der Weltcup steuert erstmals seit Olympia 1998 Asien an, der beste Kombinierer bekommt wieder eine kleine Kristallkugel und die Macher sorgen sich um die Abfahrt, für die sich die TV-Anstalten nur noch begrenzt interessieren.
Neue Destinationen
Jahrelang hatte der Ski-Weltcup um Asien einen weiten Bogen gemacht, doch in diesem Winter verschlägt es die Herren zum ersten Mal seit den Olympischen Spielen von Nagano (1998) wieder nach Fernost. Grund dafür sind die Winterspiele in zweieinhalb Jahren in Südkorea. Doch hinter der Premiere auf den künftigen Olympia-Hängen in Jeongseon steht noch ein grosses Fragezeichen, weil sich das Resort als Grossbaustelle präsentiert.
Fix ist hingegen der Abstecher nach Yuzawa (Japan) im Februar, wo ein Slalom und ein Riesentorlauf auf dem Programm stehen. Auch die Frauen betreten Neuland: Sie absolvieren in diesem Winter erstmals Rennen in La Thuile (Aostatal) sowie in Jasna (Slowakei).
Weitere Kristallkugel
Die Superkombination ist seit Jahren das Stiefkind im Weltcup. Bei den Fans ist das Format umstritten, bei den Athleten ist der Bewerb unbeliebt, weil die echten Allrounder aussterben und die Kombi mittlerweile nur mehr die Slalomläufer bevorzugt. Trotzdem wird in diesem Winter nach einem Jahr Pause wieder eine kleine Kristallkugel vergeben – die drei notwendigen Superkombinationen scheinen im Weltcupkalender auf.
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Ernste Sorgen um die Abfahrt
FIS-Präsident Gianfranco Kasper. (Bild: Keystone/HANS KLAUS TECHT)
Die Zukunft der Abfahrt ist offenbar in Gefahr. FIS-Präsident Gianfranco Kasper hat bereits davor gewarnt, dass die Königsdisziplin in Zukunft möglicherweise aus dem Olympiaprogramm gestrichen werden könnte. Und auch Peter Schröcksnadel, der mächtige Boss des Österreichischen Skiverbandes spricht Klartext: «Die Athleten wollen es nicht glauben, dass das ein Problem ist. Aber das Interesse am Abfahrtssport hat nachgelassen.»
So zeigen etwa 40 Nationen Interesse an den TV-Rechten für den Olympiaslalom, eine Olympiaabfahrt wollen aber lediglich zehn Länder übertragen. Ein weiteres Problem sind die Winterspiele 2022 in Peking: «In China ist die verlangte Höhendifferenz für die Abfahrt nicht gegeben, das ist eine blöde Geschichte», sagt Schröcksnadel.
Etliche Ski-Grössen sind in Rente gegangen, einige wie Tina Maze oder Bode Miller im Vorruhestand, andere wie die Weltcup-Gesamtsiegerin Anna Fenninger haben sich schwer verletzt und Swiss Ski gleicht auch eher einem Lazarett als einer Hochleistungseinheit. Es sieht aus Schweizer Perspektive so aus, als ob es Lara Gut wird reissen müssen, wenn an diesem Wochenende in Sölden auf Gletscher- und Kunstschnee der alpine Skiwinter eröffnet wird. » Zum ganzen Beitrag