2:1 gegen Luzern – Der FC Basel überwintert auch im Cup 

Der FC Basel qualifiziert sich mit dem zweiten Sieg über Luzern innert vier Tagen für den Halbfinal im Schweizer Cup. Mann des Spiels ist einmal mehr Michael Lang, der beide Basler Treffer zum 2:1-Endstand erzielt. Für die Gäste gleicht Pascal Schürpf zwischenzeitlich aus. Die Auslosung zur nächsten Runde ist am Donnerstag. 

Ein Cup-Viertelfinal vor dünn besetzten Rängen: Doppeltorschütze Michael Lang bedankt sich nach dem 1:0 bei Vorlagengeber Alexander Fransson. (Bild: Keystone/Patrick Straub)

Die Chronik – Die Flügelzange aus der zweiten Reihe zieht Luzern früh den Zahn 

Spätestens in der 52. Minute musst man an diesen Slogan eines Schweizer Kaffeekonzerns denken, denn von der Vermarktung aufputschender Substanzen zu den Ereignissen auf dem Feld wars nicht mehr weit. 2:1 stand es für den FC Basel und getroffen hatte:  

Michael Lang, who else?  

Der Rechtsaussen hatte seine Farben mit einem strammen Volleyschuss aus 15 Metern wieder in Führung gebracht. Es war sein zweiter Treffer an diesem Abend, der vierte in den beiden Partien gegen Luzern innert vier Tagen und der sechste in den letzten vier Spielen. Lang liess sich feiern und die lediglich 7715 Besucher genossen den Jubel wie eine willkommene, wärmende, aufputschende Substanz.

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Das erste Basler Heimspiel der laufenden Cup-Kampagne fing da an, wo es vor wenigen Tagen in Luzern geendet hatte: vor dem Tor der Leuchtenstädter. Dimitri Oberlin verzeichnete zwei Grosschancen, prüfte einmal Jonas Omlin am nahen Pfosten und verpasste das andere Mal das Tor nur knapp. Da war das Spiel gerade fünf Minuten alt.

Für Kurzweil war also gesorgt in der Starviertelstunde, denn da kam schon Lang. In der elften Minute verpasste er eine Hereingabe Albian Ajetis noch knapp, dafür klappte es drei Zeigerumdrehungen später besser. 

Blas Riveros, der auf der linken Aussenbahn den Vorzug vor Petretta erhalten hatte, flankte zur Mitte, wo Fransson mit dem Kopf verlängerte, und Lang – who else – schloss am rechten Pfosten mit einer Direktabnahme ab.  

Wie schon im Spiel gegen Manchester war es die Flügelzange aus der zweiten Reihe, die dem Gegner ein erstes Mal den Zahn zog. Symptomatisch für die Bedeutung, die in den Aussenverteidigern in Wickys 4-2-3-1 zukommt. 
Und sinnbildlich für die Dynamik, die sich fortan in diesem Spiel entwickeln sollte. 

Die Gäste igeln sich hinten ein

Luzern-Trainer Markus Babbel hatte sein Team im Vergleich zur letzten Super-League Partie und der 1:4 Niederlage gegen Basel auf sechs Positionen umgestellt und dabei vor allem das Zentrum massiert: Bei Ballbesitz der Basler stand Luzern zeitweise mit sechs Mann in der Abwehr.
Also lief beim Heimteam viel über die Aussenbahnen und Konterversuche.

Ein solcher stand dann allerdings am Ursprung des Luzerner Ausgleichs in einer Phase, in der die Basler nach der Führung plötzlich die Zügel schleifen liessen. Alexander Fransson vertändelte im Aufbau den Ball, der kam zu Pascal Schürpf, und der Ex-Basler liess sich nicht lange bitten. Er zog ab und versenkte den Ball mit tückischem Drall hinter Mirko Salvi im Tor.

Tückisch abgefälscht, unhaltbar für Mirko Salvi: Der Cup-Goalie des FCB muss den zwischenzeitlichen Ausgleich hinnehmen.

Michael Lang hatten den Schuss noch mit der Hacke abgelenkt, unhaltbar für Salvi und Pech für Lang. Der damit auch bei diesem Treffer seine Füsse im Spiel hatte. Lang, Who else.  

Wer nun aber mit einer aufgeputschten Reaktion der Gäste gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Luzern versuchte zwar, durch den eingewechselten Dereck Kutesa (78.) und Shkelqim Demhasaj (79.) die Schlagzahl zu erhöhen, aber Salvi wurde erst zehn Minuten vor Schluss wieder so richtig gebraucht, als er gegen Marvin Schulz und Tomi Juric abwehren musste (83). Das Heimteam hatte da mit der Führung im Rücken bereits in den Absicherungsmodus geschaltet.

Es war also nicht mehr die Gala, wie sie der FC Basel noch in Luzern geboten hatte. Doch die brauchte es auch nicht, denn dieser FC Luzern, immerhin zweimaliger Cup-Halbfinalist der letzten drei Jahre, kam auch in diesem Spiel nie in den Verdacht, den FCB wirklich in Bedrängnis bringen zu können. Die Basler taten ihrerseits so viel, wie der Energietank nach kraftraubenden Wochen noch hergab.

Auslosung am Donnerstag

Damit ist der FCB im neuen Jahr auf allen drei Hochzeiten weiterhin dabei. Mit wem er es im Halbfinal des Schweizer Cup zu tun bekommt, wird an diesem Donnerstag nach den beiden restlichen Viertelfinals ausgelost (SRF2). Ein möglicher Gegner ist der FC Zürich, der nach 1:3-Rückstand gegen den FC Thun in der 94. Minute das 4:3 erzielte.

Gewohntes Bild in den vergangenen Tagen: Die FCB-Spieler jubeln mit Torschütze Michael Lang.

Die Trainer-Monologe: «Nicht schön, aber spannend»

Raphael Wicky, Trainer FC Basel:
«Unser einziges Ziel war das Weiterkommen. Es war ein typisches Cup-Spiel: nicht schön, aber spannend. Wir gingen verdient in Führung und liessen dann nach. Und wenn man nachlässt, wird es schwierig, den Hebel wieder umzulegen. Das hat sich über 90 Minuten durchgezogen.

Michael Lang wird weiterhin dort spielen, wo er immer gespielt hat: auf der rechten Seite der Abwehr. Anfang der Saison hatte er auch seine Chancen, die gingen aber nicht rein. Jetzt läuft es extrem gut für ihn. Das freut mich für ihn, aber vor allem freut mich, dass die Tore der Mannschaft helfen.»

Markus Babbel, Trainer FC Luzern:
«Im Cup zählt nur das Weiterkommen. Egal ob schön oder nicht, das interessiert keinen. Darum Glückwunsch an den FC Basel.»

https://tageswoche.ch/sport/jeder-lang-ein-treffer/

Die Aufstellung

Raphael Wicky veränderte sein Team im Vergleich zur Partie in Luzern auf vier Positionen. Im Tor kam wie schon in den vergangenen Cup-Partien Mirko Salvi zum Zug, es war sein erstes Spiel im Dress des FC Basel, das im St.-Jakob-Park stattfand. In der Verteidigung zog Suchy einen Pausentag ein und wurde durch Akanji ersetzt, der in Luzern ausgesetzt hatte. Riveros und Oberlin komplettierten das Quartett der Neustarter.       

FC Basel (4-2-3-1-Grundordnung): Salvi – Lang, Akanji, Balanta, Riveros – Zuffi, Xhaka, – Oberlin (86. Suchy), Fransson (78. Itten), Elyounoussi – Ajeti (62. Steffen).
Bank: Vaclik (ET), Suchy, Petretta, Calla, Steffen, Schmid, Itten.

FC Luzern (3-4-2-1-Grundordnung): Omlin – Knezevic, Schmid, Lustenberger – Sidler, Voca, Schulz, Schürpf – Schneuwly (75. Demhasaj), Follonier (75. Kutesa) – Juric.
Bank: Zibung (ET), Ziegler, Grether, Demhasaj, Kutesa, Ugrinic, Rodriguez.

https://tageswoche.ch/sport/gaehnende-leere-trotz-viertelfinal/
https://tageswoche.ch/sport/live-das-aufwaermprogramm-vor-luzern-basel-19-uhr/

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